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Edeka in LindlarRoboter Pepper hilft in der Coronakrise

Lesezeit 3 Minuten

Neu im Team von Juniorchef Marc-Philipp Stöcker im Lindlarer Edeka ist Roboter „Pepper“.

  1. Der Edeka-Markt in Lindlar hat nu einen neuen Mitarbeiter im Team: Rooter Pepper.
  2. Der kleine Kerl weist die Kunden an der Kasse auf richtiges Verhalten in der Coronakise hin.
  3. Die Reaktionen der Kundschaft sind allerdings gemischt.

Lindlar – Pepper heißt der kleine Kerl, der seit vergangener Woche im Edeka-Markt Stöcker in Lindlar an der Kasse steht und die Kunden auf richtiges Verhalten beim Einkaufen im Supermarkt hinweist – und zwar den ganzen Tag. Was wie ein ziemlich langweiliger Job klingt, ist für Pepper überhaupt kein Problem, denn er ist ein Roboter. Pepper bittet darum, den Mindestabstand von zwei Metern einzuhalten und Hamsterkäufe zu unterlassen. Er erklärt, dass der Kassenbereich in drei Zonen aufgeteilt ist und wie die Kunden sich dort jeweils verhalten sollen.

Alle drei Minuten spricht Pepper

Nach etwa einer Minute ermuntert er die wartende Kundschaft, auf ihre Mitmenschen zu achten, dann verstummt er. Alle drei Minuten macht er das. „Es geht um Corona-Prävention und dient dem Schutz der Kunden“, erklärt Juniorchef Marc-Philipp Stöcker. Die Kassiererinnen, die in direkter Nachbarschaft zu Pepper ihren Dienst versehen, lächeln etwas gequält über ihren neuen Kollegen.

Stöcker hingegen ist begeistert. „Ich bin ein Fan der Digitalisierung“, sagt er. Und in der Tat hat der 1,20 Meter kleine Kunststoff-Kumpel etwas Faszinierendes. Unablässig führt er kleine feine Bewegungen aus und wenn man an ihm vorbeigeht, fühlt man sich von seinem Blick verfolgt. Wird er angeschaltet, dann streckt er sich erstmal, als würde er aus einem tiefen Schlaf erwachen. Mit seinen dunklen runden Augen, die ab und zu blinzeln – ein Lichteffekt – wirkt er fast wie ein kleines Kind. Und er verströmt trotzdem eine Art Autorität.

Leute sind neugierig

„Die Leute sind neugierig und reagieren auf Pepper. Wir glauben, dass er mehr Aufmerksamkeit für die wichtigen Verhaltensregeln erzeugt, als wenn wir ein Plakat aufhängen oder ein Mitarbeiter die Kunden um Rücksichtnahme bittet“, sagt Marktleiter Stöcker. Die Reaktion der Kundschaft ist gemischt. Von „süß“ bis „aufdringlich“ und „zu laut“ ist alles dabei.

Pepper ist der erste seiner Art in einem deutschen Supermarkt. Ursprünglich sollte er in einem Pflegeheim zum Einsatz kommen, doch da dort im Moment kein Publikumsverkehr herrscht, kamen Marc-Philipp Stöcker und Florian Schaf von der Firma Entrance Robotics GmbH auf die Idee, ihn in den Supermarkt zu stellen. Entrance Robotics aus Wuppertal hat das Programm für den Pepper geschrieben, Stöcker und Schaf kennen sich privat. Es ist also Zufall, dass die bahnbrechende Technik zum ersten Mal in Lindlar zu bewundern ist.

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Stöcker berichtet, dass solche Roboter in anderen Ländern schon in Baumärkten zum Einsatz kommen. Dort können Kunden die elektronischen Mitarbeiter zum Beispiel nach dem Standort von bestimmten Produkten fragen. Eine Dienstleistung, die sich der Juniorchef in der Zeit nach der Corona-Pandemie auch für sein Geschäft vorstellen kann. Weil Pepper sich im Raum bewegen kann, wäre es sogar denkbar, dass er beim Einräumen von Regalen hilft. Um den Arbeitsplatz muss sich aber laut Stöcker keiner seiner menschlichen Mitarbeiter Sorgen machen: „Ein Roboter wie Pepper kann uns helfen, ersetzen kann er uns sicher nicht.“