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Schlange in Wipperfürth gefangenAngebliche Kreuzotter war eine Ringelnatter

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Die harmlose Ringelnatter kommt in Oberberg relativ häufig vor. In den kommenden Wochen legen die Weibchen ihre Eipakete ab – zum Beispiel auf Komposthaufen.

Wipperfürth – Die Experten der Biogischen Stationen in Oberberg und Rhein-Berg sind sich beim Blick aufs Foto sicher: „Das ist ganz klar eine Ringelnatter.“ Eine Schlange, die in Oberberg häufig anzutreffen ist und als völlig harmlos gilt. Doch kommt es immer wieder zu Verwechslungen mit der Kreuzotter, und die ist giftig. Auch die Polizei in Wipperfürth verwechselte kürzlich die beiden Schlangenarten.

Schlange in der Wohnung gefunden

Am Donnerstag, 12. Juli, rief ein Wipperfürther spätabends auf der Wache an, weil er in seiner Wohnung eine Schlange gefunden hatte, ein schwärzlich-braunes, rund 1,20 Meter langes Tier. „Als die Polizisten vor Ort eintrafen, fanden Sie den Eindringling. Es handelte sich augenscheinlich um eine Kreuzotter. Ein Schlangenexperte war um diese Uhrzeit nicht mehr aufzutreiben. Die Polizisten zögerten nicht lange und beförderten das Tier nach draußen“, so steht es im Polizeibericht vom 13. Juli.

Kreuzottern sind die einzigen Giftschlangen, die in Deutschland leben. Sie sind sehr selten und bedroht.

Auch auf Nachfrage unserer Zeitung, ob es sich nicht vielleicht um eine Ringelnatter handeln könne – da Kreuzottern doch viel kleiner seien – beharrte die Polizei zunächst darauf, dass man eine Kreuzotter gefunden habe. Wir veröffentlichten am 14. Juli eine entsprechende Meldung. Darauf meldete sich Leserin Marga Blumberg aus dem Neyetal und bat unsere Zeitung um Hilfe. Auf ihrem Komposthaufen finde sich immer mal wieder eine Schlange ein, aber sie wisse nicht, welche Schlangenart dies sei. „Können Sie nicht Bilder der Schlangen, die hier vorkommen, in der Zeitung veröffentlichen?“, fragte sie.

Die Schlingnatter ist eine der wenigen europäischen Würgeschlangen, für Menschen ist sie völlig harmlos.

Die Biologische Station Oberberg konnte weiterhelfen. Sie schickte uns eine zweiseitige Information zu Schlangen im Bergischen Land zu. Auch die Polizei hatte mittlerweile Zweifel an ihrer eigenen Pressemitteilung. Die Beamten, die die Schlange gefunden hatten, wurden nochmals befragt – ohne ein klares Ergebnis „Wir sind ja keine Schlangenexperten“, sagte Monika Treutler, Pressesprecherin der Polizei. Sie schickte die Fotos, die der Wipperfürther gemacht hatte, an uns, wir leiteten sie an die Biologische Station. Und von dort kam schnell Entwarnung: „Keine Giftschlange“.