Schub für den MittelstandMehr als 1.000 Teilnehmer bei „Digital Xchange“
Gummersbach – Es war der zweite „Digital Xchange“ und im kommenden Jahr soll es einen dritten geben: Die Digitalisierungskonferenz, die die Gummersbacher Unternehmensberatung Opitz zusammen mit der Technischen Hochschule veranstaltet, entwickelt sich zu einem gesetzten Anbahnungstreffen. Unternehmer aus der Region begegnen Informatikdozenten und -studenten, um Fachvorträge zu hören und sich Gedanken über gemeinsame Visionen zu machen.
Teilnehmerzahlen waren positiv
Die Zahl der angemeldeten Teilnehmer ist von 650 auf 1011 gestiegen, im kommenden Jahr können es ruhig noch 500 weitere werden, hofft Initiator Bernhard Opitz. Ihm geht es darum, die mittelständischen Unternehmen im Bergischen Rheinland bei der Digitalisierung zu unterstützen.
Große Konzerne widmeten sich dieser Herausforderung mit eigenen Vorständen und Millionenbudgets, seien aber naturgemäß schwerfällig. „Der Mittelstand kann dagegen schnell sein – er hat aber nichts von diesem Vorteil, wenn er zu spät anfängt.“ Opitz’ Initiative bekommt bald mit dem „Innovation Hub“ in unmittelbarer Nähe der Hochschule ein eigenes Gebäude, das als Projekt der Regionale 2025 gefördert wird.
Hoch angesehene Gäste hielten Vorträge
Das inhaltliche Spektrum der Vorträge reichte von eher allgemeinen Fragen wie „Warum Privatsphäre in einer digitalen Welt unverzichtbar ist“ bis hin zu Spezialthemen wie „Zentrales Logging mit Elasticsearch“. Die Vorträge hielten Opitz-Mitarbeiter und TH-Dozenten, zudem Gastexperten, darunter die blinde Bloggerin Lydia Zoubek, die aus der Nähe von Frankfurt angereist war und kürzlich für einen Grimme-Preis nominiert worden ist.
Zum Abschluss gab es Vorträge von NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart und Bitcom-Präsident Achim Berg (siehe Kasten) sowie eine Podiumsdiskussion. Pinkwart hob die Tragweite der digitalen Zeitenwende hervor: „Diese Revolution verändert nicht vieles, sondern verändert alles.“ Als Beispiele nannte er das autonome Fahren und das mobile Arbeiten.
Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion hatten zuvor bereits in einem Pressegespräch die Vorzüge der Fachtagung hervorgehoben. TH-Präsident Prof. Dr. Stefan Herzig lobte die außergewöhnlich enge Verknüpfung von Hochschule und Wirtschaft am Gummersbacher Standort. Landrat Jochen Hagt glaubt allerdings, dass viele Studenten nicht wissen, welche Perspektiven sich ihnen in Oberberg bieten. Die Digitalisierung überwinde Entfernungen und sei darum gerade für den ländlichen Raum eine große Chance.