Silvester-KlassikerGummersbacher entwickeln „Dinner for One“-Spiel
Gummersbach – Natürlich kennt jeder den Sketch „Dinner for One“ mit Freddie Frinton als Butler James und Geburtstagskind Miss Sophie alias einer verschmitzten May Warden.
Klar, denn der Sketch, der in Deutschland auch unter dem Titel „Der 90. Geburtstag“ firmiert, läuft seit Anfang der 1960er Jahre stets an Silvester in der Flimmerkiste. Und wenn Butler James stoisch und sturzbetrunken über den Tigerkopf hüpft, lacht darüber mittlerweile die dritte und vierte Generation an Fans des schwarz-weißen Klassikers.
Und ebenso klar war es auch für Inka und Markus Brand aus Gummersbach, sich nach dem Briefing des Ravensburger Verlages hinzusetzen, um ein Partyspiel zum Fernsehkult zu erarbeiten. „Natürlich kennen wir den Sketch seit unserer Kindheit, und auch unsere Kinder sind damit aufgewachsen“, sagt Spiele-Erfinder Markus Brand. Darum gab es kein Zögern, als der Verlag das Paar im Januar 2019 anfragte, sondern den spontanen Gedanken: „Was für eine coole Idee!“. Wenige Monate später war der Prototyp ausgearbeitet, eingereicht, und die Brands hatten sich mit ihren Ideen gegen mehrere Konkurrenten durchgesetzt.
Mittlerweile gibt’s den Fernsehsketch schon seit einigen Wochen als Spiel. Das Ganze ist stilecht in schwarz-weiß gehalten. Es gibt Platzdeckchen, Becherchen für Weißwein, Port, Champagner und Sherry und eine aufstellbare Blumenvase. Verrückte Spielideen inklusive, denn jeder der zwei bis sieben Spieler ist reihum Butler James. Die Spieler müssen die Speisen servieren, im Laufe des Spiels vier verschiedene Flaschen koordinieren und sich dazu noch merken, in welcher Reihenfolge sie Admiral von Schneider, Sir Toby, Mr. Winterbottom und Mr. Pommeroy mit ihren wechselnden Geburtstagstoasts an Miss Sophie imitieren sollen.
Auch das sportliche Hüpfen über den Tigerkopf ist eine der Herausforderungen, denen man sich bei „Dinner for One“ in der Rolle von James stellen muss, denn ein grimmiger schwarz-weißer Tigerkopf gehört selbstverständlich mit zur Ausstattung. „Es ist ein bisschen wie das Spiel ’Ich packe meinen Koffer’ gepaart mit kleineren schauspielerischen Einlagen. Weil Freddie Frinton sich ja so viel Text und die komplette Dramaturgie merken musste, haben wir gedacht, das muten wir auch den Spielern zu“, erläutert Inka Brand lachend.
Da es bei neuen Spielentwürfen relativ großzügige Vorlaufzeiten gibt, war es noch vor der Corona-Pandemie möglich, das Konzept ohne jegliche Kontaktbeschränkung mit mehreren Testspielern auszuprobieren. Inka und Markus Brand amüsieren sich jetzt noch bei dem Gedanken an diese turbulenten Stunden. „Es hilft durchaus, den Sketch sehr gut zu kennen. Aber die 33 Spielkarten wirbeln diese Abfolge immer wieder durcheinander, und daher sind Lacher garantiert“, so Markus Brand, der versichert, dass das Spiel auch unabhängig von Silvester einen Riesenspaß macht.
„Dinner for One“ ist im Ravensburger Verlag erschienen und kostet 19,99 Euro.