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Südring-SperrungSPD Bergneustadt hätte lieber einen zweiten RTW

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Das Notarzteinsatzfahrzeug (r.) wird der Landrat in Bergneustadt postieren, die SPD hätte lieber einen Rettungswagen (l.).

Bergneustadt – Vergeblich hatte die Stadt die Stationierung eines zweiten Rettungswagens (RTW) während der in Kürze beginnenden Südring-Sperrung gefordert – und dann ganz überraschend am Montag von Landrat Jochen Hagt die Nachricht bekommen, dass er stattdessen den neuen Notarzteinsatzwagen samt Besatzung schicken wird; nicht auf Dauer, aber „maximal bis zum Ende der Baumaßnahme“ (Hagt) und täglich zwischen 7 und 19 Uhr (wir berichteten).

Unverständnis von Bürgermeister Holberg

Dass es daran nun aus Reihen der SPD Kritik gab und die Forderung nach dem zweiten RTW mit einem Antrag untermauert wurde, brachte Bürgermeister Wilfried Holberg gegen Ende der Marathon-Ratssitzung am Mittwochabend hörbar aus der Fassung: „Ich begreif’s nicht: Wir kriegen nicht zwei Sanitäter, sondern einen Arzt und einen Sanitäter, das ist doch viel besser!“ rief der Bürgermeister in Richtung Sozialdemokraten. Auch Axel Krieger wunderte sich: „Das ist doch zehnmal besser. Überlegt doch mal schnell.“

NEF oder RTW

Für Dr. Ralf Mühlenhaus, den ärztlichen Leiter des oberbergischen Rettungsdienstes, liegen die Vorteile der Stationierung des Notarzt-Einsatzfahrzeugs (NEF) in Bergneustadt auf der Hand: In seinem Pkw sei der Notarzt flexibler und schneller am Einsatzort als der Lkw Rettungswagen (RTW); mit ihm erreiche den Patienten in lebensbedrohlichen Notfällen schnellstmöglich maximale medizinische Kompetenz. Der Transport ins Krankenhaus anschließend sei sekundär, dafür gebe es genügend RTW im Umkreis, falls der Bergneustädter Wagen gerade andernorts im Einsatz sei. Seien beide Fahrzeuge beim selben Einsatz in Bergneustadt gebunden, rückten andere Rettungsmittel nach – das sei für den Rettungsdienst Alltag. (kn)

SPD-Antrag soll erneut geprüft werden

Das hatte die SPD getan: Der Notarzt werde zusätzlich zum Rettungswagen zu Einsätzen geschickt, und der Wagen könne niemanden ins Krankenhaus bringen, argumentierte Daniel Grütz. Zustimmung bekam er dafür nur von Stefan Brand aus der CDU. Der ist bei der Bergneustädter Feuerwehr und auch ihm „wäre der zweite Rettungswagen lieber gewesen“.

Da der SPD-Antrag wegen der Aktualität der Ereignisse formal zu spät eingegangen war, bot Holberg an, ihn in der nächsten Ratssitzung erneut auf die Tagesordnung zu setzen.