Auf dem SteinmüllergeländeNeubau in Gummersbach schießt rasant in die Höhe
Gummersbach – Das Tempo ist beeindruckend, mit dem derzeit die Bauarbeiten für den Neubau der Firma Ferchau im Norden des Gummersbacher Steinmüllergelände voranschreiten. Nachdem über Monate der halbrunde Bürotrakt unweit des Steinmüllerhochhauses in Betonbauweise geschaffen wurde, geht es jetzt daran, in Stahlbauweise das Parkhaus zu errichten. Die Träger und Pfosten werden mit einem riesigen Kran an Ort und Stelle gehievt und von den Bauarbeitern in ihre finale Position gebracht. Der Bau schießt förmlich in die Höhe.
Ende des Jahres soll der Rohbau dicht sein, kündigt Bauherr Frank Ferchau bei einem Rundgang über die Baustelle an. Im dritten Quartal des kommenden Jahres will die AOK-Gesundheitskasse als Mieter von der Moltkestraße kommend bei Ferchau einziehen, sagt der Gummersbacher Unternehmer. Stand jetzt werde das auch klappen, denn die Baustelle laufe rund. Und das trotz aller Schwierigkeiten, die es derzeit im Baugewerbe gebe.
Baustelle an „wichtiger Achse“ in Gummersbach
Ferchau blickt auch über seine eigene Baustelle hinaus: „Gummersbach entwickelt sich toll.“ Hätte man ihn vor zehn Jahren auf das Grundstück angesprochen, das nun bebaut wird, hätte er diese Lage nicht für eine Sonnenseite der Stadt und des Steinmüllergeländes gehalten. Doch das habe sich inzwischen geändert.
Mit der Querung an der Vogtei und dem Umbau dieses zweitältesten Gebäudes der Stadt habe der Bauplatz eine ganz neue Bedeutung gewonnen. „Er liegt an einer der wichtigen Achsen im Stadtkern“, wie Ferchau meint. Das Ensemble sei lange unterschätzt worden.
Die Zentralität des Standorts sieht Frank Ferchau in der Architektur des Neubaus abgebildet. Das Steinmüllergelände sei bis dato geprägt worden durch eine kubistische Architektur. Ferchau selbst hat drei Gebäude in diesem Stil errichtet. In dem aktuellen Neubau aber sei die Kurve aufgegriffen worden, die die Steinmüllerallee an dieser Stelle habe. Herausgekommen ist ein Rundbau.
Neues Gebäude auf Steinmüllergelände bekommt Metallfassade
Ist das Gebäude erst einmal fertig, dann wird es mit einer Metallfassade verkleidet sein. „Sie soll die organische Rundung des Gebäudes betonen“, sagt der Bauherr. Zu den Plänen der AOK als neuem Mieter sagt Ferchau, dass deren künftigen Räume einladend und hell sein werden. „Genau so innovativ wie die Bücherei der Technischen Hochschule.“ Die ist bekanntlich Mieter in einem benachbarten Ferchau-Gebäude.
Zu den Baukosten sagt der Geschäftsmann nichts. Nur, dass das ursprüngliche Budget massiv überstiegen werde. Und dies nicht nur wegen gestiegener Energie- und Materialkosten und einer überhitzten Baukonjunktur. Die vier alten Tanks im Boden aus Steinmüller-Zeiten, die man im Rahmen der Tiefbauarbeiten entdeckt habe, hätten bei der fachgerechten Entsorgung noch einmal zu enormen Kosten geführt.
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Das neue Gebäude erstreckt sich über vier Ebenen. Wegen einer geringeren Geschosshöhe wird das Parkhaus fünf Ebenen haben, auf denen 320 Autos für die Mitarbeiter von Ferchau und AOK Platz finden. Ob auf das Dach am Ende noch eine Solaranlage kommt, ähnlich wie auf der benachbarten Schwalbe-Arena, ist aktuell noch in der Abstimmung. Ferchau sagt, dass es bei der Stadt Gummersbach viel guten Willen gebe, zu einer Lösung zu kommen.
Ebenfalls noch abgestimmt werden soll, ob eine der Ebenen in dem Parkhaus einer öffentlichen Nutzung zugeführt werden kann. Die Freigabe einzelner Stellplätze schließt Ferchau indes aus und kündigt an, dass es für das Parkhaus ein Sicherheitskonzept mit Videoüberwachung geben werde.