Trotz Hygienekonzept50 Schüler des Berufskollegs Wipperfürth in Quarantäne
Wipperfürth – Nach einer Zwischenprüfung im Fach Informatik müssen rund 50 Schülerinnen und Schüler des Bergischen Berufskollegs an der Ringstraße in Quarantäne, eben so wie eine Lehrkraft, die Aufsicht führte.
Betroffen sind die Klassen IT M1 und IT M3, die am 24. Februar an einer zweistündigen Prüfung teilgenommen haben. Ein Schüler wurde im Nachhinein positiv auf die britische Mutation B.1.1.7 getestet. Der Oberbergische Kreis hat darauf am 1. März eine Verfügung erlassen, die Quarantäne gilt bis einschließlich 10. März. Die Mitschüler und die Lehrkraft gelten als Kontaktpersonen 1. Grades.
Präsenzunterricht nur für Abschlussklassen
„Die Schüler hatten während der Prüfung alle ausreichend Abstand und haben Masken getragen, die Lehrkraft trug eine FFP2-Schutzmaske“, sagt Schulleiter Thilo Mücher, „wir haben alle Hygienemaßnahmen eingehalten.“
Corona und die Duale Ausbildung
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Duale Ausbildung sind noch unklar. Viele Firmen stünden kurz vor der Insolvenz oder seien schon drin und würden sich deshalb bei der Ausbildung zurückhalten, so Thilo Mücher, Leiter der Berufsschule. „Dazu kommt, dass die direkte Ansprache der Schüler durch fehlende Berufsberatung an den Schulen und Ausbildungsmessen nicht so intensiv ist wie sonst.“
Der Großteil der rund 1700 Schüler des Berufskollegs an den beiden Standorten in Wipperfürth und Wermelskirchen hat seit Monaten Distanzunterricht, Präsenzunterricht gibt es nur für die Abschlussklassen im Dualen System. Der Distanzunterricht über die Plattform Teams laufe recht gut, auch wenn die Leitungen hin und wieder mal überlastet seien, so der Schulleiter. Die Rückmeldungen aus der Industrie seien hierzu sehr positiv. „Die Firmen möchten unbedingt am Distanzunterricht festhalten.“ Im Handwerk, wo es mehr persönliche Kontakte gebe, sehe man die Situation lockerer.
Das könnte Sie auch interessieren:
Der fehlende Präsenzunterricht bringt nach Angaben des Schulleiters einige Probleme mit sich. „Die Schüler können keine echten Partner- und Gruppenarbeiten machen und keine Präsentationen vor einem Publikum halten. Für bestimmte Berufe ist das ganz wichtig. Ein Bestatter muss eine Rede halten können.“ Mit zunehmender Dauer des Distanzunterrichts hätten einige Schüler auch Motivationsprobleme. Für die Lehrer bedeute der Distanzunterricht eine erhöhte Belastung, weil der Unterricht ganz neu geplant werden müsse. Bei Überlegungen, den Präsenzunterricht auf weitere Klassen auszudehnen, sei das Berufskolleg in enger Abstimmung mit dem Kreis und der Bezirksregierung Köln. „Angesichts der Infektionszahlen in Wipperfürth sind wir erst mal zurückhaltend“, so Mücher.