„Urmoment des Christentums"Premiere von Musik-Theaterstück in Culturkirche
Gummersbach – Es hat auch seine Vorteile, durch eine Pandemie ausgebremst zu werden. Längst hätte das Stück „Mandylion – Szenen zum Turiner Grabtuch“ des Gummersbacher Autors und Leiters der Halle 32, Martin Kuchejda, uraufgeführt werden sollen.
Entsprechend groß ist, nach Monaten des Wartens, nun die Ungeduld, endlich vor das Publikum treten zu können. Andererseits haben die Verzögerungen dem Verfasser der Musiktheater-Performance Gelegenheit gegeben, weitere Szenen zu schreiben, an Details neu zu feilen.
Premiere in der Culturkirche
Und der jetzige Uraufführungstermin passt perfekt zum Thema. Die zweite Vorstellung des Stücks, nach der Premiere in der Osberghausener Culturkirche am 12. April, wird an Gründonnerstag in der Halle 32 stattfinden. Also dann, wenn sich Christinnen und Christen weltweit auf das Ostergeschehen einstimmen, zu dem auch das Turiner Grabtuch gehört.
„Das ist natürlich sehr schön“, freut sich Martin Kuchejda, und fügt hinzu: „Das Grabtuch ist Teil des Urmoments des Christentums. Es ist Zeuge der Gründung der christlichen Kirche am Ostermorgen der Auferstehung. Darum haben wir bewusst die Passionswoche gewählt.“
Religiöse und wissenschaftliche Spurensuche des Stücks
Auch für Barbara Saliu und Dirk Loh, die in dieser ästhetisch-religiösen, aber auch wissenschaftlichen Spurensuche singend und schauspielernd mit dem Publikum durch die Jahrhunderte wandern, ist das Thema spannend. So sagt Barbara Saliu: „Wir geben unseren Zuschauerinnen und Zuschauern zwar Impulse zum Nachdenken, nehmen aber auch selbst viel mit. Ich habe durch die Arbeit an Mandylion ganz neu über Gott nachgedacht.“
Diese Impulse zum Nachdenken werden durch den Autor selbst ergänzt, der in einen Dialog mit dem Publikum treten will, um das zu beleuchten, was es an harten Fakten zu dem insgesamt oft eher mystisch verklärten Gegenstand gibt.
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Eingerahmt und unterstützt werden die gespielten, gesungenen und gesprochenen Szenen durch die Musik des Bergneustädter Pianisten Stefan Heidtmann und des Frankfurter Fagottisten Johannes Schwarz. Martin Kuchejda sagt: „Während sich das Stück entwickelte, wurde mir klar, dass innovative Klänge dazugehören.“
Diese kommen nun von Stefan Heidtmann, mit dem der Autor schon mehrfach beim Format „Jahrtausendliteratur“ zusammenarbeitete, und von dem gebürtigen Gummersbacher Johannes Schwarz, der dem Frankfurter Ensemble Modern angehört. Das Zusammenspiel der beiden passe wunderbar, findet Kuchejda und berichtet: „Schon nach den ersten Proben wussten wir, dass wir ein perfekt harmonierendes Ensemble gefunden haben.“ (kp)
Die Uraufführung ist am Dienstag, 12. April, 19 Uhr, in der Culturkirche in Engelskirchen-Osberghausen, Em Depensiefen 4. Der Eintritt ist frei. In der Gummersbacher Halle 32, Steinmüllerallee 10, wird das Stück am Gründonnerstag, 14. April, 20 Uhr, gezeigt. Tickets gibt es im Vorverkauf, 17,50 Euro bei Aggerticket, (0 22 61) 3003-888.