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Verwaltung in WipperfürthVier Varianten für mehr Platz

Lesezeit 4 Minuten
Rathaus_Wipperfürth

Das Büro Assmann hat für das Raumkonzept verschiedene städtische Gebäude unter die Lupe genommen. Dazu zählt auch das Rathaus. 

  1. Die Stadtverwaltung in Wipperfürth braucht dringend mehr Platz.
  2. Zu diesem Zweck beraten die zuständigen Ausschüsse und der Stadtrat über vier verschiedene Varianten, wie das Ziel erreicht werden kann.
  3. Alle Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Eine Analyse.

Wipperfürth – Der Verwaltung hat Raumnot. Im Jugendamt an der Wupperstraße herrscht drangvolle Enge. Mehrere Mitarbeiter teilen sich ein Büro – was bei vertraulichen Gesprächen zum Problem wird.

Auch das benachbarte Jugendzentrum bräuchte mehr Platz. Das Rathaus das Kolpinghaus und die Alte Post müssen saniert werden, die Raumaufteilung ist nicht funktional. Und für die Stadtbücherei wird ein neuer Standort gesucht.

Im Haupt- und Finanzausschuss präsentierten Jost Dewald und Stefan Burzlaff, zwei Mitarbeiter des Büros Assmann, eine Machbarkeitsstudie zum Raumkonzept für die Wipperfürther Verwaltung. Auch eine Wirtschaftlichkeitsberechnung ist Teil der Studie. Das Büro stellte vier mögliche Varianten vor.

Variante 1: Sanierung

Vorgesehen ist, dass die vorhandenen Gebäude (Rathaus, Altes Stadthaus, Altes Seminar, Jugendamt und Alte Post) saniert werden, auf Erweiterungen oder Umbauten wird verzichtet. Der Vorteil: Variante 1 wäre die preiswerteste Lösung.

Alte_Post_Wipperfürth

Auch die alte Post in Wipperfürth spielt bei den Varianten für ein zeitgemäßes Raumangebot der Stadtverwaltung eine wichtige Rolle. 

Die Schätzung geht von rund 11 Millionen Euro aus. Der Nachteil: Der Raummangel und die sub-optimale Nutzung einiger Bereichen bleiben damit bestehen, eine Barrierefreiheit ist nicht möglich. Das Büro Assmann bewertet diese Lösung als „nicht zukunftsfähig“.

Variante 2: Sanierung und Teil-Umbau

Vorgesehen ist eine Sanierung, verbunden mit einem Teil-Umbau und einer Erweiterung. Im Alten Seminar und im Jugendamt sollen auch Wände herausgerissen und Räume neu aufgeteilt werden.

Im Rathaus, dem Kolpinghaus und dem Alten Stadthaus sind nur Sanierungen, aber keine Umbauten vorgesehen. Die Alte Post, die noch als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird, soll ein Bürogebäude werden.

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Die Vorteile: Zumindest einige Gebäude sollen besser nutzbar werden, die Verwaltung hätte mehr Platz, wenn auch nicht im erforderlichen Maß.

Die Nachteile: Barrierefreiheit wird nicht erreicht. Der Höhenversatz zwischen Rathaus und Kolpinghaus bleibt bestehen. Die räumlich-funkionalen Defizite werden nur teilweise behoben. Die Kostenschätzung liegt bei knapp 13 Millionen Euro.

Variante 3: Umbau/Erweiterung

Das an das Rathaus angrenzende Kolpinghaus auf der Hochstraße wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, mit einer barrierefreien Verbindung zum Rathaus. Die Bücherei zieht aus dem Alten Seminar aus und in ein anderes (angemietetes) Gebäude um.

Kolpinghaus

In Variante 3 der Modernisierung der städtischen Verwaltungsflächen würde das Kolpinghaus abgerissen. 

Auch das Jugendzentrum zieht um, die Räume könnten nach einem Umbau vom Jugendamt übernommen werden. Das Jugendamt bekäme dann auch einen dringend benötigten großen Besprechungsraum. Auch im Rathaus sind Umbauten vorgesehen.

Die Vorteile: Die Verwaltung erhält mehr als ausreichend Raum, vor allem Bereiche mit viel Publikumsverkehr sollen barrierefrei erreichbar sein. Eine umfassende Sanierung senkt die Unterhaltskosten. Der Kostenvoranschlag liegt bei gut 18 Millionen Euro.

Variante 4: Neubau

Die Stadt erreichtet eine neues Verwaltungsgebäude. Wo, ist allerdings noch unklar. Die vorhandenen Verwaltungsgebäude werden saniert und vermietet.

Der Vorteil: Der Raumbedarf der Verwaltung lässt sich punktgenau planen, ein Neubau hätte die geringsten Energiekosten. Der Nachteil: Die zentrale Lage am Marktplatz müsste aufgegeben werden.

Auf einen Schlag kämen große Mengen an Büroräumen auf den Markt, für die es kaum Nachfrage gibt. Die Kostenschätzung liegt bei gut 25 Millionen Euro.

Empfehlungen für die Stadtbücherei

„Wir empfehlen, einen externen Standort für die Stadtbücherei anzumieten“, sagte Jost Dewald vom Büro Assmann. Erforderlich sei ein zentraler Standort mit hoher Aufenthaltsqualität.

Die Bücherei habe eine hohe Bedeutung als außerschulisches Bildungsangebot, gerade auch für bildungsfernere Schichten. Wie keine andere Einrichtung biete sie ein breites, kostengünstiges und wohnortnahes Medien-, Informations-, Bildungs- und Kulturangebot.

Die Bücherei sei ein Ort der Begegnung und der Integration. Die Bücherei habe einen Raumbedarf von 400 Quadratmetern hat, derzeit verfügt sie über die Hälfte.

Die Gutachter des Büros Assmann gehen davon aus, dass das laufende Jahr 2020 für Diskussionen über eine mögliche Umsetzung des Raumkonzepts genutzt wird. Die Planung könnte dann 2021 beginnen. Die Umsetzung könnte dann bis zu sieben Jahre dauern.

Wie geht es jetzt weiter? Am kommenden Dienstag, 3. März, tagt der Rat, dort könnte das Raumkonzept von den Fraktionen aufgegriffen werden. Die Verwaltung will dem Hauptausschuss und dem Rat im Mai einen Vorschlag zum weiteren Umgang mit dem Raumkonzept vorlegen.