Sieg im MittelrheinderbyVfL Gummersbach schlägt Dormagen deutlich
Gummersbach – Nach fünf Minuten standen die Gummersbacher ohne Kapitän und ohne einen etatmäßigen Mittelmann dar. Fynn Herzig, der die Kapitänsbinde des verletzten Timm Schneider (Gehirnerschütterung im Spiel gegen Lübbecke) übernommen hatte, musste mit einer Verletzung der linken Schulter vom Platz. Der Rechtshänder hätte zwar nach Aussagen des Mannschaftsarztes Dr. Jochen Viebahn nach der Pause im Notfall zum Einsatz kommen können, doch dazu musste es nicht kommen.
Früh hatten seine Mannschaftskollegen das Mittelrheinderby gegen den TSV Bayer Dormagen im Griff, gewannen am Ende auch in der Höhe verdient mit 35:25 (18:13) und halten auf Platz drei ihre Aufstiegschancen am Leben. Weiterhin ist es ein Minuspunkt zum TuS N-Lübbecke auf Platz zwei. Weder die Lübbecker noch Tabellenführer HSV Hamburg gaben sich eine Blöße. Sie gewannen ebenfalls ihre Spiele souverän.
Blohme bester VfL-Werfer
„Wir wollten zeigen, was wir können, und den beiden signalisieren, dass wir noch da sind und es nicht schleifen lassen“, sagte Lukas Blohme, mit neun Toren bester VfL-Werfer, nach dem Abpfiff. Damit sprach er die deutliche 27:35-Niederlage der Gummersbacher gegen den TuS N- Lübbecke im Spitzenspiel eine Woche zuvor an. „Da hatten wir noch etwas gut zu machen“, so Blohme. Das habe die Mannschaft getan und sei dominant aufgetreten.
Nur in der Anfangsphase hatten die Gummersbacher in der Abwehr ein paar Probleme mit den Rückraumwerfern der Gäste. Die lagen mit 4:2 (5.) vorne. Doch Tor um Tor kämpfte sich der VfL heran, übernahm beim 6:5 (9.) nach einem schönen Anspiel von Julian Köster auf Blohme erstmals die Führung und gab sie bis zum Abpfiff nicht mehr ab.
Puhle im Kasten stark
Vor allem Matthias Puhle sorgte mit seinen Paraden nach dem Ausfall von Herzig dafür, dass die Abwehr wieder die nötige Sicherheit bekam. Als VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson die Deckung auf 5:1 mit einem vorgezogen spielenden Köster umstellte, gab es für die Gäste kaum ein Durchkommen. Der VfL setzte sich bis zur Pause auf fünf Treffer ab.
Sigurdsson sagte anschließend, dass seiner Mannschaft zu Spielbeginn noch die Aggressivität in der Abwehr gefehlt habe. „Wir waren nicht konsequent genug und haben uns in der ersten Halbzeit zu viele technische Fehler erlaubt“, kritisierte er. Mit der 5:1-Abwehr sei er bis auf die Anfangsphase der zweiten Halbzeit sehr zufrieden gewesen. Sein Gegenüber Dusko Bilanovic bemängelte, dass seinem Team nach 25 Minuten die Aggressivität abhandengekommen und aus einem Derby ein Freundschaftsspiel geworden sei.
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Die Gäste fanden nach der Pause überhaupt nicht mehr in die Partie und der Gummersbacher Trainer wechselte nicht nur Julius Fanger und Tom Kiesler ein, sondern mit Linksaußen Gabriel da Rocha Viana auch einen Debütanten, der nach einem vergebenen Kempa-Trick kurz darauf doch noch zu seinem ersten Zweitliga-Tor kam.
Für den VfL geht es am nächsten Samstag auswärts beim EHV Aue weiter. Ob Fynn Herzig dabei sein kann, wird am Montag die MRT-Untersuchung entscheiden. Seine Schulter war subluxiert und Flüssigkeit hatte sich in der Gelenkkapsel angesammelt. Ob die Gelenkkapsel verletzt wurde, wird das MRT zeigen. Keine Prognose gibt es bei Timm Schneider, der noch immer an seiner Gehirnerschütterung laboriert. Dafür sieht es so aus, als wenn Raul Santos wieder dabei sein kann.
Statistik:
VfL Gummersbach: Puhle (1. bis 54. Minute/12 Paraden darunter zwei Siebenmeter), Valerio (54._60./ P); Schröter, Fanger (2), Vidarsson (4), Viana (1), Köster (2), Blohme (9), Kontrec, Hermann (4), Herzig, Meinhardt (3), Kiesler, Haller, Stüber (3), Bozovic (7/2).
TSV Bayer Dormagen: Juzbasic ( 1. – 60./12 P), Bartmann (n.e.); Wilhelm (n.e.), Senden (2), Meuser (4), Richter (2), Iliopoulos (n.e.), Ian Hüter (4), Reiner (1/1), Skoblien, Görgen (n.e), P. Hüter (5), Rehfus (n.e.), Sterba (3), Grbavac (3), Mast (1).
Schiedsrichter: Frederic Linker/Sascha Schmidt.
Siebenmeter: 2:2 – 2:5 (Richter scheitert zweimal an Puhle, Reimer trifft den Pfosten).
Zeitstrafen: 4:2 (Blohme, Hermann – Meuser).
Beste Spieler: Puhle, Blohme – Juzbasic.