VfL GummersbachNiederlage gegen Ferndorf wird wie ausgetragen gewertet
Gummersbach – Die 25:27-Niederlage des VfL Gummersbach beim TuS Ferndorf in der zweiten Handball-Bundesliga soll wie ausgetragen gewertet werden. Das haben die Verantwortlichen der Handball-Bundesliga (HBL) am Montag entschieden und den beiden Vereinen ihre Entscheidung mitgeteilt.
Ferndorfer Torschütze stand nicht auf der Teilnehmerliste
Bei der Partie am vergangenen Dienstagabend, 13. April, hatte der Ferndorfer Spieler Lukas Pechy in der achten Minute zum 3:2 getroffen. Erst nachdem die Schiedsrichter die Partie nach dem Tor wieder angepfiffen hatten, fiel auf, dass Pechy nicht auf der Teilnehmerliste für die Partie stand. Die Schiedsrichter konnten den Treffer nicht mehr zurücknehmen und vergaben eine gelbe Karte an die Ferndorfer Bank. Pechy durfte nicht mehr weiterspielen.
Die Handball-Bundesliga (HBL) hatte daraufhin die Vorkommnisse sportrechtlich geprüft. Wie HBL-Justiziar Andreas Thiel anhand des geltenden DHB-Regelwerks erklärt, sei in einem solchen Fall eine nachträgliche Spielverlustwertung nur dann vorzunehmen, wenn die Nichtteilnahmeberechtigung des Spielers erst nach dem Spiel festgestellt werde (§ 10 Abs. 3, Regel 4:3 IHR). „Das war hier nicht der Fall, die Schiedsrichter haben während dem Spiel bemerkt, dass der Spieler nicht auf der Liste steht und haben, wie es das Regelwerk vorsieht, den Mannschaftsverantwortlichen des TuS Ferndorf mit der gelben Karte bestraft“, erklärt Thiel dieser Zeitung.
HBL orientiert sich an Urteil des Bundesgerichts
Bei der Entscheidung, das Spiel wie ausgetragen zu werten, habe sich die HBL zudem an einer Entscheidung des Bundesgerichts orientiert, das 2016 in einem identischen Fall in der Handballbundesliga der Frauen auch so entschieden habe. Thiel: „Die HBL stellt sich nicht über das Urteil des Bundesgerichts.“
Beide Vereine haben nun 14 Tage Zeit, um Einspruch gegen die Entscheidung einzureichen. Wie Thiel mitteilt, habe der VfL bereits Rechtsmittel angekündigt. Der Gummersbacher Handballverein wollte sich dazu am Montag noch nicht äußern.