Noch bis Sonntag schwitzt der Kader des Handball-Bundesligisten in Sterzing in Südtirol.
SaisonvorbereitungSo erleben die Handball-Profis des VfL Gummersbach das Trainingslager
Von wegen Urlaub. Täglich drei Übungseinheiten hat VfL-Chefcoach Gudjon Valur Sigurdsson seinen Handballern im Trainingslager in Südtirol verordnet. Neben neuen taktischen Finessen steht vor allem schweißtreibendes Kraft- und Ausdauertraining im Vordergrund – das aber immerhin vor traumhafter Bergkulisse, wie Gummersbachs Teammanager Stanislav Zhukov verrät.
Seit Sonntag hat der oberbergische Kader in Sterzing Quartier bezogen. Schon bevor der Startschuss für das Lauftraining pünktlich um 7.30 Uhr fällt, haben die Profis regelmäßig die ersten Kalorien verbrannt. Der Bundesligist hat nämlich eine ganze Flotte von Fahrrädern besorgt, mit dem die Spieler zum Stadion flitzen. „Die Jungs genießen diese Radtouren am Morgen. Die Fahrten durch die wunderschöne Landschaft sorgen für eine erstklassige Stimmung“, berichtet Zhukov.
Weniger gemütlich wird es dann auf der Laufbahn. Die Trainer haben ein ausgedehntes Konditionstraining und Intervalleinheiten entworfen – mit dem Wechsel von Sprints und Stopps wollen sie die Schnelligkeit der Handballer noch weiter steigern. Nach dem Frühstück bittet Chefcoach Sigurdsson täglich für 10.30 Uhr in den Kraftraum des Sporthotels. Mit Hanteln, Bändern und Bällen soll hier die Grundlage für eine erfolgreiche Spielzeit gelegt werden.
Mit der aktuellen Fitness der Handballer ist die sportliche Leitung jedenfalls hochzufrieden. Schon einen Tag vor der Abreise nach Sterzing gab es Lauftests. „Jeder Spieler hat einen individuellen Vorbereitungsplan mit in den Urlaub bekommen - und tatsächlich sind die Jungs in sehr guter Form aus den Ferien zurückgekehrt“, freut sich Teammanager Zhukov.
Täglich um17 Uhr sind in Südtirol anderthalb Stunden Training mit Ball angesetzt. Auch hier ist Tempo angesagt. Viele Pässe, ein hartes Abwehrspiel und das Umschalten vom Angriff auf Verteidigung hätten hohe Priorität, erklärt Stanislav Zhukov. Noch wichtiger sei allerdings in die Integration der Neuzugänge ins Gesamtgefüge. „Goggi spricht sehr viel mit den neuen Spielern, sie sollen so schnell wie möglich in unser Taktiksystem reinkommen.“
An drei Vormittagen in dieser Woche sind die Torhüter bei speziell auf sie zugeschnittenen Einheiten besonders gefragt. Neben Tibor Ivanisevic feilt dann auch Oskar Knudsen, Torhüter der VfL-A-Jugend, an Beweglichkeit und Paraden. Genau wie im vergangenen Jahr ist Knudsen mit nach Südtirol gekommen, weil das Verletzungspech die Gummersbacher Torhüter erwischt hat.
Vergangenen Sommer traf es Martin Nagy, nun Neuzugang Daniel Rebmann, der sich jüngst einen Sehnenriss im Fuß zuzog. Zwar reiste Rebmann nach der Untersuchung beim Arzt nach Sterzing nach und nimmt als Neuling im Gummersbacher Kader an der so wichtigen Bildung des Mannschaftsgefühls teil – beim Training beschränken sich seine Möglichkeiten aber vorerst auf die Arbeit am Oberkörper. Zhukov rechnet aktuell mit einer Ausfallzeit Rebmanns von „um die acht Wochen“.
Im Gegenzug biete sich für den 17-jährigen Knudsen erneut eine gute Gelegenheit sich zu zeigen. „Oskar ist jung, ehrgeizig und hat großes Potenzial. Wir sind sehr glücklich, dass er im Trainingslager mit dabei ist“, betont Gummersbachs Teammanager. Mit einem modernen schnellen und passreichen Handballspiel will der VfL Gummersbach in der bevorstehenden Saison in der Bundesliga angreifen, sagt Stanislav Zhukov. Ganz wichtige Grundsteine dafür lege man in dieser Woche am nördlichen Zipfel Italiens. Mit Blick auf die Ziele haben die VfL-Verantwortlichen bislang ein sehr gutes Gefühl.