Kein Halbfinale für den VfL Gummersbach, das Team verpasst den Einzug und muss eine Niederlage gegen TBV Lemgo einstecken.
Traum geplatztDHB-Pokal: VfL Gummersbach unterliegt mit 30:33
Hängende Köpfe aufseiten der Hausherren, Jubel in den passenden T-Shirts mit dem Aufdruck der Lanxess-Arena auf der anderen: Mit 30:33 (14:18) unterliegt der VfL Gummersbach dem TBV Lemgo im Viertelfinale um den DHB-Pokal und verpasst damit zum zweiten Mal in Folge den Einzug ins Final Four, das Pokalfinale der besten vier Mannschaften, das in diesem Jahr erstmals in Köln stattfindet.
Während die Gummersbacher gleich reihenweise beste Chancen nicht nutzten, blieben die Gäste ruhig, was am Ende der Schlüssel zum Erfolg war. Sein Team habe mehr Erfahrung mit solchen Spielen, erklärte Lemgos Trainer Florian Kehrmann, der mit seiner Mannschaft zum dritten Mal in Folge ins Final Four einzog. Frustriert saß Dominik Mappes nach dem Abpfiff auf der Tribüne und hatte das Gesicht in den Händen verborgen. Er sei bereits zum dritten Mal im Viertelfinale des Pokalwettbewerbs gescheitert, so der VfL-Spielmacher,
Mit einem lauten Knall liefen die VfL-Handballer in die restlos ausverkaufte Schwalbe-Arena ein. „Wir wollten unseren Fans unbedingt den Einzug ins Final Four schenken“, sagte VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson, der aber von einem verdienten Sieg für den TBV Lemgo sprach.
Nervosität und fehlende Wettkampfpraxis aufseiten des VfL
Den Gummersbachern war die Nervosität und die fehlende Wettkampfpraxis nach der langen WM-Pause anzumerken. Bei den ersten vier Angriffen gingen gleich drei Bälle am Tor vorbei. Zwar verkürzten die Hausherren mehrmals auf ein Tor, aber beim 9:5 (14.) waren die Gäste erstmals auf vier Treffer davongezogen. Beim 6:10 (16.) wechselte Fabian Norsten für den bis dahin glücklosen Tibor Ivanisevic ins Tor.
Beim VfL lief im Angriff wenig zusammen, auf der Mittelposition arbeitete sich Dominik Mappes an der immer sicherer stehenden Lemgoer Abwehr ab, aus der zweiten Reihe war nur Miro Schluroff treffsicher. So legten die Gäste auf fünf Treffer vor. Zur Pause lagen die Gummersbacher mit 14:18 zurück, da der Lemgoer Torhüter Finn Zecher besser ins Spiel gefunden hatte und es der Gummersbacher Abwehr nie gelang, Lemgos Mittelmann Lukas Hutecek in den Griff zu bekommen.
Nach der schwachen Leistung seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit setzte der VfL-Trainer auf eine Leistungssteigerung in den zweiten 30 Minuten. Etwas, das auch Kehrmann befürchtet hatte: „Wir wussten, dass Gummersbach in der zweiten Halbzeit noch einmal wiederkommen würde, das hat man in den vergangenen Spielen immer wieder gesehen, wie zuletzt auch gegen Hamburg am Jahresende.“
Fabian Norsten hielt den VfL mit Paraden im Spiel
So war es denn auch: Beim 21:22 (40.) waren die Gummersbacher wieder dran und die Halle kochte. Lemgo stellte auf den siebten Feldspieler um, wartete bis an die Grenze zum Zeitspiel auf seine Chancen und legte mit einem 3:0-Lauf auf 25:21 wieder vor. Die Hausherren dagegen vergaben oder scheiterten am TBV-Torhüter.
Auf der anderen Seite hielt Fabian Norsten seine Mannschaft mit seinen Paraden im Spiel, sodass der VfL beim 29:31 (57.) auf zwei Treffer verkürzt hatte. Auch wenn Tibor Ivanisevic zwei Minuten vor Schluss noch einen Siebenmeter gegen Lukas Zerbe hielt, die Lemgoer gaben den Sieg nicht mehr aus der Hand. „Wir hatten die Möglichkeit auszugleichen, aber wir haben zu viele dumme Fehler gemacht und zu viele Chancen vergeben“, sagte ein enttäuschter Gudjon Valur Sigurdsson.
„Es war kein gutes Spiel von uns, wir haben zu viele Fehler gemacht und das gilt für jeden von uns“, erklärte Lukas Blohme – mit acht Treffern bester Werfer. Alleine wenn er seine drei Großchancen verwandelt hätte und in der Abwehr den Ball nicht dem freien Gegner zugespielt hätte, wäre die Partie anders ausgegangen, gab sich Blohme selbstkritisch.
Bereits am Donnerstag können die Gummersbacher Revanche beim TBV Lemgo nehmen, der zum ersten Bundesligaspiel des Jahres in der Schwalbe-Arena antritt. „Wenn wir es uns hätten aussuchen können, hätten wir lieber das Pokalspiel gewonnen“, so Blohme.
Vertrag mit Lukas Blohme vorzeitig bis 2027 verlängert
Die Nachricht kam kurz vor dem Anpfiff und wurde begeistert aufgenommen: Lukas Blohme, treffsicherer Rechtsaußen in Reihen des VfL Gummersbach, hat seinen Vertrag bis 2027 verlängert. „Als das Angebot des VfL kam, musste ich nicht lange überlegen“, sagt der Publikumsliebling. Blohme hatte schon vor der Saison bis 2025 unterschrieben. Die Verlängerung gebe ihm nun viereinhalb Jahre Sicherheit, sagt Blohme.
Nicht nur ihm, sondern auch seiner „Noch-Verlobten“ Kira Schnack, die er im Sommer heiraten möchte und die beim HC Gelpe/Stombach in der Nordrheinliga spielt. „Wir fühlen uns in Gummersbach unfassbar wohl“, so der 28-Jährige. Er sei nach dem Abstieg des VfL im Sommer 2019 nach Gummersbach gekommen, als der Wiederaufbau begann und sei weiterhin von dem Projekt VfL überzeugt. Für VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler ist Lukas Blohme nicht nur ein wichtiger Spieler für den VfL, sondern sicher auch ein Thema für die Nationalmannschaft.