Vollsperrung der LeppestraßeLange Umleitung nervt Marienheider
- Wer von Marienheide aus gesehen jenseits der Vollsperrung wohnt, muss für eine Fahrt ins Zentrum zunächst die entgegengesetzte Richtung einschlagen.
- Am meisten fuchst die Autofahrer aber die mittlerweile für den Durchgangsverkehr gesperrte Landwehrstraße.
- Schuld daran sind vor allem die vielen rücksichtlosen Fahrer, die regelmäßig gefährliche Situationen provozierten.
Marienheide – Die Vollsperrung der Leppestraße am Rande des Marienheider Zentrums kostet viele Autofahrer ordentlich Nerven – besonders diejenigen, die jenseits der Großbaustelle auf der Hauptverkehrsachse leben. In der Ratssitzung machten gleich mehrere Bewohner von Nachbarorten ihrem Ärger Luft.
Ein Mann aus Oberwette etwa klagte, dass er seit Baustellenbeginn einen knapp elf Kilometer lange Umleitungsstrecke fahren müsse. Davor musste nicht mal ein Kilometer zurückgelegt werden, um ins Zentrum zu gelangen. Bürgermeister Stefan Meisenberg zeigte Verständnis für den Unmut, machte aber auch deutlich, dass seiner Verwaltung die Hände gebunden seien.
So ist die Situation derzeit
Wer von Marienheide aus gesehen jenseits der Vollsperrung wohnt, muss für eine Fahrt ins Zentrum zunächst die entgegengesetzte Richtung einschlagen. Erst geht’s die Leppestraße ganz hinab, an Himmerkusen vorbei bis zur Ortschaft Hütte, von dort die Wegescheider Straße hinauf, dann in Wegescheid nach links durch Herreshagen, Kotthauserhöhe, Kalsbach, Rodt und Stülinghausen – bis man schließlich in Marienheide ist.
Wesentlich kürzer wäre es natürlich, bereits in Himmerkusen auf die Gimborner Straße einzubiegen, um durch Kotthausen nach Kotthauserhöhe und von dort aus weiter nach Marienheide zu gelangen – aber diese Passage wurde für die Zeit der Bauarbeiten zur Einbahnstraße gemacht und darf nur aus der entgegengesetzten Richtung befahren werden. Denn eine Begegnung von Lastwagen und Autos auf der schmalen Straße wäre zu gefährlich.
Weiter Weg über Hütte
All diese Umleitungen hat sich nicht die Marienheider Gemeindeverwaltung ausgedacht. Sie war gemeinsam mit dem Landesbetrieb Straßen, der die Sanierung der Leppestraße durchführt, lediglich Antragssteller. Die Planung des Umleitungsverkehrs geht auf Straßenverkehrsamt und Kreispolizeibehörde zurück, heißt es aus dem Rathaus – und die müssen auch Bestimmungen befolgen. Bürgermeister Meisenberg sagte im Rat, mit der hiesigen Umleitungssituation gehe es Autofahrern nicht viel anders als Lastwagenfahrern, die über die Leverkusener Brücke im Kölner Norden wollen – und vor verschlossenen Schranken stehen.
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Was die Autofahrer aber am meisten fuchst, ist die mittlerweile für den Durchgangsverkehr gesperrte Landwehrstraße. Die verläuft parallel zur Leppestraße, würde einen ebenso kurzen Weg ins Zentrum ermöglichen, war aber nie als offizielle Umleitungsstrecke ausgeschildert. In den ersten Tagen der Vollsperrung durfte sie noch von jedermann befahren werden – im Rathaus wollte man eben denjenigen ortskundigen Menschen kurze Wege ermöglichen, die sich nun beschweren.
Regelmäßig gefährliche Situationen
Doch nach wenigen Tagen habe sich gezeigt, dass täglich hunderte Autos durch die schmale Landwehrstraße fuhren und es regelmäßig zu gefährlichen Situation für Fußgänger kam. Einige hätten sich mit Sprüngen ins Gebüsch vor vorbeirauschenden Außenspiegeln retten müssen. Marco Schmereim aus dem Bauamt sagt: „Es war nur eine Frage der Zeit, bis ein Fußgänger von einem Wagen erfasst worden wäre – da mussten wir eingreifen.“ So wurde die Landwehrstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt. Offiziell darf sie nur noch von Anliegern und Bussen befahren werden.
Wie soll es nun weitergehen? Wenn im Leppetal voraussichtlich zum 1. Oktober die L 97 bei Kaiserau für Bauarbeiten voll gesperrt wird, könnte der Verkehrsfluss aus Richtung Lindlar nach Marienheide ohnehin abnehmen. Im Rathaus will man nun erneut mit Straßenverkehrsamt und Kreispolizei in Kontakt treten, um eventuell eine Lösung für die Landwehrstraße herbeizuführen.