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Einer für fast alleCDU, SPD, UWG und Grüne wollen Thorgai Wilmsmann als Bürgermeister

Lesezeit 3 Minuten
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Der Kandidat und seine Unterstützer: Thorgai Wilmsmann (4.v.r.) mit den Vertretern der Fraktionen und der politischen Vereine in Waldbröl.

  1. Am Donnerstagabend haben die Spitzen von CDU, SPD, UWG und der Grünen Thorgai Wilmsmann offiziell als Bürgermeisterkandidat vorgestellt
  2. Somit hat der Schulleiter vier der fünf Fraktionen im Waldbröler Stadtrat hinter sich.

Waldbröl – „Vater, ruf’ doch mal den Wilmsmann an!“ Mit diesen Worten beginnt die Geschichte der Kandidatur von Thorgai Wilmsmann um den Posten des Bürgermeisters in Waldbröl. Der Satz stammt von Jennifer Helzer (22) – und deren Papa, UWG-Fraktionschef Roger Helzer, gehorchte prompt. „Meine Tochter arbeitet gelegentlich in Nümbrecht am Homburgischen Gymnasium.“ Da ist der 54-jährige Wilmsmann zurzeit Direktor.

Ein langer Entscheidungsprozess

Seit zwei Wochen ist der Pädagoge nun auch gemeinsamer Kandidat von CDU, SPD, UWG und der Grünen – und somit von vier der fünf Fraktionen im Waldbröler Stadtrat. Am Donnerstagabend haben deren Spitzen und die der örtlichen Parteivereine Wilmsmann offiziell vorgestellt, nachdem der Name des Rossenbachers schon am Mittwoch bekannt geworden war. Seine Entscheidung sei seit den ersten Gesprächen im Mai langsam gereift, schilderte Wilmsmann. „Gefallen ist sie kurzfristig.“ Jetzt reize es ihn, sich gemeinsam mit den Parteien auf den Weg zu machen.

Zur Person

Seit 2008 leitet Thorgai Wilmsmann (54) das Homburgische Gymnasium in Nümbrecht. Er lehrt dort die Fächer Geschichte und Sozialwissenschaften.

Geboren wurde er im westfälischen Bünde. 1996 kam Wilmsmann ins Oberbergische, wohnte 1996 zunächst in Hermesdorf und zog 1999 nach Rossenbach. Dort lebt er heute mit Lebensgefährtin Ute Gick, die zum Lehrerkollegium an der Waldbröler Gesamtschule gehört. (höh)

Parteilose Larissa Weber verzichtete auf Kandidatur

Nach dem Kennenlernen sei er überzeugt gewesen, den richtigen Mann gefunden zu haben, betonte Helzer. „Doch als kleine UWG einen Kandidaten aufzustellen, das macht keinen Sinn.“ Da sich CDU und UWG ohnehin zu einer Findungskommission zusammengetan hatten, habe rasch Einigkeit bestanden. „Da hatten wir schon viele Namen diskutiert und auch viele angesprochen“, berichtete Andre Steiniger (CDU). Danach schlossen sich die Grünen an.

Zuletzt folgte die SPD, die eigentlich die ebenfalls parteilose Larissa Weber erneut ins Rennen schicken wollte. 2014 war Weber gegen Bürgermeister Peter Koester angetreten. Sie habe schließlich Verzicht erklärt, bleibe der SPD aber als Sachkundige Bürgerin erhalten, so Fraktionschef Bernd Kronenberg.

Zehn Jahre Grüner im Rat seiner Geburtsstadt

Am meisten sei er auf die Reaktion der Grünen gespannt gewesen, verriet Thorgai Wilmsmann. Denn vor seinem Umzug nach Waldbröl leitete er für zehn Jahre die Fraktion der Grünen im Rat seiner Geburtsstadt Bünde. Und er macht keinen Hehl daraus, dass ihm der mögliche Abschied vom Gymnasium schwer falle. „Der würde uns mitten in der Planung für unseren Schulcampus’ empfindlich treffen“, erklärte dazu Nümbrechts Bürgermeister Hilko Redenius.

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CDU-Mann Steiniger führte zudem aus, dass die Beteiligten mit der Kür von Wilmsmann ein Zeichen für die Demokratie setzen wollten, um Parteien von der eher rechten Seite den Einstieg in Waldbröls Politik zu erschweren. Warum sich die FDP dem nicht angeschlossen hat, ist offen. Auf Anfrage wollte Fraktionsvorsitzender Herbert Greb dies nicht kommentieren. Für Freitag kündigte er eine Stellungnahme der Liberalen an.