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Neue Vorwürfe erhobenWaldbröler Karnevalisten warten ab

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Ordensträger: Weihbischof Manfred Melzer.

Waldbröl – Ob die Waldbröler Karnevalsgesellschaft (WKG) auch dem früheren Weihbischof Manfred Melzer den „Orden gegen den engen Horizont“ posthum aberkennt und diese Würdigung zurücknimmt, ist nach Angaben des Vorstands nach der jüngsten Jahreshauptversammlung offen.

Im April hatten sich die Karnevalisten dazu entschieden, eben diese Auszeichnung für den damaligen Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner zurückzunehmen. 1992 hatte der 2017 verstorbene Geistliche diesen Orden erhalten. Weil er aber gezielt Missbrauchsfälle vertuscht haben soll, widerrief die KG diese Anerkennung.

Michael Schenk erhob Vorwürfe gegen Melzer

Anlass dafür war vor allem, dass auch der heute 52 Jahre alte Geistlichen Michael Schenk als Kind im Alter von drei bis sechs Jahren in seiner Heimatstadt Waldbröl mehrfach von Geistlichen missbraucht worden ist. In der Session 1993/94 war Schenk Karnevalsprinz in der Stadt.

Nach dem Schritt der KG gegen Meisner hatte Schenk auch Vorwürfe gegen den 2018 verstorbenen Weihbischof Melzer erhoben. Dieser war von 1988 bis 1995 in der Waldbröler Pfarrgemeinde St. Michael tätig. Ihm habe er, so führt Schenk aus, vom „grenzüberschreitendem Verhalten durch einen Vorgesetzten“ während seiner Zeit in Wipperfürth berichtet, „in privaten Gesprächen und auch in Briefen“. Das letzte dieser Schreiben habe Melzer ohne Schenks Wissen ans Büro des damaligen Erzbischofs Meisner gefaxt. „In meiner Seelennot hatte ich mich Melzer anvertraut und ihm geschrieben, dass ich unter diesen Umständen so nicht länger Priester bleiben könne, weil sich die Kirche mit all dem Geschehenen und dem Thema so schwer tue“, schildert Schenk.

Wahlen

Bei ihrer Online-Jahreshauptversammlung wählten die Karnevalisten auch den Vorstand um die (im Amt bestätigte) Vorsitzende Alexandra Noiron-Salz. Das Gremium: Helmut Rafalski (stellvertretender Vorsitzender), Susanne Müller und Thomas Nosbach (Geschäftsführer), Kassierer: Kai Bludau und Manuel Salz (Kassierer), Sabine Esser (Jugendwartin), Henning Hergt (Sitzungspräsident), Sabine Schneider-Nosbach (Beisitzerin). (höh)

Der KG reichten solche Hinweise noch nicht aus, um nun auch in Sachen Melzer zu handeln, sagt Sprecherin Sabine Schneider-Nosbach. „Wir möchten deshalb keine vorschnellen Schlüsse ziehen und warten die weiteren Entwicklungen ab.“