In EigenregieWaldbröler Schüler bauen Pumptrack
Niederhof – Junge Leute steigen aufs Rad und legen sich mächtig ins Zeug, um in rasanter Fahrt durch Kurven zu schießen und unterwegs manchen Hügel zu meistern. Pumptracks sind für Kinder und Jugendliche ein großer Spaß. Für Kommunen sind sie eine Chance, Fördermittel abzugreifen. Vor allem aber sind sie eines: ein großer Trend. Bergneustadt und Lindlar haben schon lange einen Pumptrack, zuletzt weihten Reichshof und Morsbachs solche Geländestrecken ein, in Gummersbach gibt es einen Skate- und BMX-Park.
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Nun soll Waldbröl ebenfalls einen Pumptrack bekommen. Während in den anderen Kommunen Planer und Profi-Architekten am Werk waren, ist es in der Marktstadt eine Schar von der städtischen Realschule, die sich gerade auf dem früheren Campingplatz in Niederhof einen Pumptrack baut. Im vergangenen Juni haben 25 Schüler jeglichen Alters erste Ideen auf Papier geworfen, danach ging es ins Gelände an der Klus und an die Arbeitsgeräte. „Toll ist, dass uns auch die Bauarbeiter, die dort ohnehin mit Bagger und Rüttelplatte zugange sind, viel helfen“, berichtet Marc Wilden, der an der Schule als Sozialarbeiter beschäftigt ist und das Projekt als Arbeitsgemeinschaft leitet.
Und weil das im Rathaus und in der Politik so gut ankommt, soll ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Dann könne der Pumptrack ohne weiteres entstehen, sagt Rolf Knott, Leiter des Fachbereichs Bauen. „Da im Flächennutzungsplan für das Gelände Grünflächen ebenso vorgesehen sind wie ein Spielplatz, dürfte dieser Freizeitanlage nichts im Wege stehen.“ Die Größe der benötigten Fläche an der Landesstraße 399 schätzt Wilden auf „bestimmt 150 mal 300 Meter“.
Waldbröler Stadtverordnete unterstützen Projekt
Hilfe erhalten die Kinder und Jugendlichen auch aus den Reihen von „Jubs“, der Jugend- und Begegnungsstätte unter der Leitung von Marco Kalsner: Denn die AG-Stunden reichen lange nicht aus, in der Freizeit geht die Arbeit weiter. Und einen Namen für den Fahrradparcours hat die Gruppe auch gefunden: Er soll – in Anlehnung an das „Gartenhallenbad für alle“ – „Bikepark im Grünen für alle“ heißen. „Denn Waldbröl ist eine grüne Stadt“, findet Sozialarbeiter Wilden, für den das Biken vor allem eines ist: „Ein fetter Spaß.“Auch die Politik kommt an
Davon haben sich bereits einige Stadtverordnete selbst überzeugt. Heute weiß Claudia Hein (Grüne), dass die Politik immer unten ankommt, wenn auch deutlich langsamer als die geübten Fahrer. „Fährt sich gut“, bewertet sie die ersten Strecken, die von den jungen Leuten bisher angelegt worden und sind und die „Trail“ heißen.
Bei deren Bau haben die tatkräftigen Realschüler übrigens die kleinsten Radfahrer nicht vergessen: Einen Bambini-Trail gibt es ebenfalls. Nun, erzählt Jubs-Mann Marco Kalsner, wünsche sich die Gruppe noch einen Grillplatz, auf dem dann Feste gefeiert werden können. Und Marc Wilden ergänzt: „Wir hoffen, dass sich an den weiteren Arbeiten auch viele Waldbröler beteiligen, sodass an der Klus ein richtiger Mehr-Generationen-Treffpunkt gedeiht.“