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„Schmerzfreies Krankenhaus“Waldbröler Klinik führt seltenes Siegel

Lesezeit 3 Minuten
Schmerzambulanz_Elvermann

Dr. Horst Elvermann hat vor 25 Jahren die Waldbröler Schmerzambulanz aufgebaut. 

Waldbröl – Nein, der Mann mit der Spritze, der einmal zupikst, und dann ist alles gut – das will er nicht sein. Auch wenn die Injektionen, die Dr. Horst Elvermann präzise setzt, das Leid seiner Patientinnen und Patienten erst einmal erheblich lindern. „Gerade in der Schmerztherapie spielt der ganzheitliche Aspekt eine große Rolle“, betont aber der Leiter der Schmerzambulanz am Kreiskrankenhaus Waldbröl.

Um die 1200 Menschen mit überwiegend chronischen Schmerzen behandelt er dort im Durchschnitt eines Jahres, und die Nachfrage ist groß, weit über Waldbröl oder den Einzugsbereich des Klinikums Oberberg hinaus. Schließlich sind Waldbröl und das Haus in Gummersbach seit 2012 als „schmerzfreies Krankenhaus“ zertifiziert, ein Qualitätssiegel, das nicht viele Kliniken in Deutschland haben.

Elvermann gründete die Abteilung 1997

Und die Waldbröler Schmerzambulanz hat eine Geschichte. Es ist die Geschichte von Dr. Horst Elvermann, denn er hat die Abteilung vor exakt 25 Jahren selbst aus der Taufe gehoben. „Es ist quasi mein Baby“, lacht er. Ein Baby, das sich kräftig entwickelt hat in diesem Vierteljahrhundert, denn die ärztlichen und technischen Möglichkeiten haben sich immer weiter verbessert.

Ganz gezielt können selbst kleinste Nerven, die den Schmerz transportieren, lokalisiert werden. Überwiegend sind es Menschen mit Rückenleiden, die chronische Schmerzen verspüren, sei es durch Haltungsstörungen, Bandscheibenprobleme oder muskuläre Degeneration.

„Mein erstes Ziel ist es stets, Operationen präventiv zu vermeiden“, sagt Elvermann. Das A und O ist dabei, „dass die Patienten auch eigenverantwortlich mitmachen“.

Kooperation mit Psychotherapie und Psychiatrie

Da chronische Schmerzen oft auch psychische Auswirkungen haben, oder umgekehrt auch durch die Psyche ausgelöst werden können, arbeiten der Spezialist und seine Patienten bei Bedarf eng mit der ebenfalls am Klinikstandort Waldbröl angesiedelten Psychiatrie und Psychotherapie zusammen, und zur Genesung gehört oft auch eine gezielte physiotherapeutische Begleitung.

„Abgerundet“ wird diese ganzheitliche Therapie durch eine enge Zusammenarbeit mit den Gummersbacher Kollegen, den niedergelassenen Haus- und Fachärzten sowie den Rehakliniken in Nümbrecht und Eckenhagen, mit denen Dr. Elvermann bereits vor über zehn Jahren einen „Schmerzzirkel“ gegründet hat. Vordringliches Ziel war es damals, die Schmerzbehandlung möglichst einheitlich zu gestalten und fachlich stets auf dem neuesten Stand zu sein.

Die Fortschritte in der Diagnostik führen beispielsweise dazu, dass gezielte Schmerzbehandlungen, etwa Injektionen im sensiblen Bereich der Wirbelsäule, mit Ultraschall statt mit Computertomographie (CT) durchgeführt werden können.

Ruhestand rückt für Elvermann näher

Dass Waldbröl bei den Patienten auch von weiter her so angesehen ist, liegt ganz sicher auch an der über 30-jährigen Berufserfahrung Elvermanns. Und das macht die Frage nach einer kompetenten Nachfolge für ihn nicht einfacher. „Ich bin jetzt 66 und mit 68 möchte ich definitiv in den Ruhestand gehen“, sagt er.

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Aber er ist zuversichtlich, durch seine bereits aktivierten Kontakte eine hochkarätige Nachfolge nach Waldbröl vermitteln zu können. Schließlich, so versichert Elvermann, ist seine Abteilung keine die von Verlagerungen oder personeller Ausdünnung betroffen sein wird. „Im Gegenteil, die Schmerzambulanz wird in den nächsten Jahren noch weiter an Bedeutung gewinnen.“