Das Waldbröler Amtsgericht hat einen neuen Direktor. Andreas Dubberke ist der Nachfolger von Dr. Fabian Krapoth, der jetzt das Amtsgericht in Bonn leitet.
AmtseinführungNeuer Chef am Amtsgericht Waldbröl
Die Justiz feiert sich im „tiefen Osten“ Wechsel der Direktoren des Waldbröler Amtsgerichts mit humorigen Redebeiträgen vollzogen Von Michael Fiedler-Heinen Waldbröl. Tief im Osten – Ja, da liegt Waldbröl mit seinem Amtsgericht – zumindest aus der Weltsicht der nächst höheren Instanz, dem Landgericht Bonn. Die Staatsanwaltschaft aus der Bundesstadt hingegen, hat aus der Not der vermeintlichen Tagesreise eine Tugend gemacht, denn die Anklagebehörde verfügt über ein eigenes Büro im Gebäude des Waldbröler Amtsgerichtes, sozusagen eine „ständige Vertretung Ost“.
Gerne nach Waldbröl gekommen
An diesem Tag hatten sie allerdings alle sehr gerne die Reise nach Waldbröl angetreten, schließlich galt es die Amtseinführung des neuen Direktors Andreas Dubberke und die Würdigung des Vorgängers Dr. Fabian Krapoth zu feiern. Der ist mittlerweile beruflich in Bonn gelandet und dort Direktor des Amtsgerichtes. Dass er bei der Feierstunde in Waldbröl den musikalischen Part des Festaktes bestritt, hat dabei nichts mit zu vermutenden Sparmaßnahmen der Justiz, sondern eher mit Krapoths herausragendem Talent als Jazz- und Rockmusiker zu tun. Gemeinsam mit Julia Houduscheck interpretierte der aus Engelskirchen stammende Richter, Gitarrist und Sänger etwa Simon&Garfunkels „The Boxer“, ein Lied über einen Menschen, der fällt und wieder aufsteht, über ein Schicksal, das so oder ähnlich in der beruflichen Lebensrealität von Richtern, Anklägern und Anwälten immer wieder auftaucht.
Erfolgsquote von 100 Prozent
Wobei es sich der Vorsitzende des Bonner Anwaltvereins, Volker Fritze, als einer von acht Rednern des Festaktes etwas einfach machte (wenn auch mit Ironie): Er habe eine 100-prozentige Erfolgsquote in Waldbröl zu verzeichnen, also aus Sicht eines Strafverteidigers alle Prozesse gewonnen bei den jeweils Vorsitzenden Richtern Dr. Fabian Krapoth und Andreas Dubberke. Allerdings, fügte Fritze augenzwinkernd hinzu, beschränke sich seine Erfolgsquote auf auch nur eine Verhandlung mit den genannten Richtern. Mit familiär anmutendem Gestus hatte zunächst Dr. Stefan Weismann, Präsident des Landgerichtes Bonn, die Gäste in Waldbröl begrüßt, unter ihnen Bürgermeisterin Larissa Weber, Kreisdirektor Klaus Grootens und Friedrich Hagemann, den Amts-Vorgänger von Krapoth und Dubberke.
Würdigung der Direktoren
Als Präsident des Oberlandesgerichts Köln skizzierte und würdigte Dr. Bernd Scheiff die beruflichen Stationen der jeweiligen Direktoren, erinnerte aber auch an die 25-jährige Planungsgeschichte des Anbaus in Waldbröl mit der „Hagemann-Brücke“, jenem gläsernen Flur zwischen Alt- und Neubau. 25 Jahre wird eines der Kernprojekte des neuen Direktors Andreas Dubberke nicht in Anspruch nehmen: die Einführung der Elektronischen Akte. Spätestens 2025 soll auch die in Waldbröl Alltag sein, einige Abteilungen des Amtsgerichtes sind bereits erfolgreich umgestellt.
Eng mit Waldbröl verbunden
Wie sehr das Amtsgericht mit Waldbröl als Stadt und der „Neue“ mit seiner Belegschaft verbunden ist, machten Bürgermeisterin Larissa Weber und Carsten Becker als Vorsitzender des Richterrates deutlich. Bei allen Lobesreden mochte die Vize-Chefin der Staatsanwaltschaft Bonn, Monika Volkhausen, einen gravierenden Mangel der „Marktstadt“ Waldbröl nicht unerwähnt lassen: „Für den spontanen Schuh-Kauf ist Waldbröl sub-optimal ...“