Nach dem Zwist über den Verlauf des Dorfhauses glätten sich die Wogen in Waldbröl-Schönenbach. Der Dorfverein will das Gebäude übernehmen.
Nach dem StreitWaldbröler Dorfverein möchte Gemeinschaftshaus kaufen
Von Jens Höhner
Lesezeit 2 Minuten
Das Dorfgemeinschaftshaus in Waldbröl-Schönenbach ist trotz einer Auseinandersetzung vom Eigentümer, dem SV Schönenbach, verkauft worden. Jetzt soll der örtliche Dorfverein die Chance bekommen, die 1982 errichtete Immobilie zu erwerben.
Copyright: Michael Kupper (Archivfoto)
In der Waldbröler Ortschaft ist Ruhe eingekehrt, die Wogen haben sich geglättet. Zwar hat das örtliche Gemeinschaftshaus nun doch einen neuen Eigentümer. „Der aber ist bereit, es an uns weiterzuverkaufen“, sagt Tim Duisberg, Vorsitzender des Dorfvereins. Bei einer außerordentlichen Versammlung hat sich Duisburg das Okay dafür eingeholt, jetzt beginnen die Verhandlungen um den Erwerb der Immobilie.
Windecker Unternehmer Hartmut Lademacher ist neuer Eigentümer des Dorfhauses
Deren neuer Eigentümer ist der Windecker Hartmut Lademacher über seine in Frankfurt am Main ansässige Vermögensverwaltung SMM Deutschland. Der Unternehmer wiederum ist Hauptsponsor des SV Schönenbach – und dem Verein hat das Gebäude zuvor gekauft.
„Fast zehn Jahre lang hat der SV den Vereinen nahezu kostenlos zur Verfügung gestellt – und das geht nun nicht mehr“, hat Vorsitzender Peter Peisker im Juli dieser Zeitung gesagt und auch versichert, dass sich die Vereine um ihr Domizil in der Ortsmitte keine Sorgen machen müssten: „Das Vereinsleben geht weiter.“ Für eine weitere Stellungnahme zum anstehenden Weiterverkauf war der Hermesdorfer nicht zu erreichen.
Bei den Waldbröler Vereinen ist die Erleichterung riesengroß
Nutzer des in den 1982 errichteten Dorfhauses ist nicht nur der Dorfverein, der Schönenbacher Männergesangverein „Bergischer Liederkranz“ sowie der MGV Escherhof und der MGV Waldbröl treffen sich dort zu ihren Proben, der Schönenbacher Chor wiederum ist Pächter des Hauses, das dieser und der Dorfverein damals zudem gemeinsam gebaut haben.
„Dementsprechend groß ist unsere Erleichterung, dass wir jetzt im Spiel sind“, bekennt Tim Duisberg. „Uns liegt bereits ein erstes Angebot vor.“ Auf dieses wolle sein Verein aber noch in dieser Woche mit einem Gegenangebot antworten, sagt der Vereinschef – Summen nennt er indes nicht. „Zurzeit feilen wir an der Finanzierung – wir denken etwa an Spendenmodelle und an Crowd-Funding.“ Vermittler in dem Geschäft ist der Fußballklub um Peter Peisker. Duisberg: „Nachdem uns zuvor harter Widerstand entgegengeschlagen ist, befinden wir uns jetzt auf einer ruhigen Zielgeraden in Richtung Zukunft.“
Zuvor hatten sein Verein und der MGV „Bergischer Liederkranz“ kritisiert, dass der SV Schönenbach seine Verkaufspläne nicht öffentlich und danach kaum transparent gemacht habe. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Anfang August in der Lademacher-Waldarena hatte der Sportverein dann Stellung bezogen – die Versammlung hatten die eigenen Mitglieder gefordert.