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Besonderer TagErika und Hans Willnow aus Waldbröl-Hermesdorf feiern heute Diamanthochzeit

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Ein Hochzeitspaar vor der Kirche in Waldbröl. Das Foto ist ein altes schwarz-weißes Foto.

In der evangelischen Kirche Waldbröl gaben sich Erika und Hans Willnow am 11. Dezember 1964 das Jawort.

In der evangelischen Kirche der Marktstadt haben sie sich vor 60 Jahren, am 11. Dezember 1964, das Jawort gegeben.

Heute feiern Erika und Hans-Joachim Willnow aus der Waldbröler Ortschaft Hermesdorf das Fest ihrer Diamanthochzeit. In der evangelischen Kirche der Marktstadt haben sie sich vor 60 Jahren, am 11. Dezember 1964, das Jawort gegeben. Bis es dazu kam, war es zumindest für den Jubilar allerdings ein weiter Weg.

Hans Willnow wurde 1937 in Stettin geboren und verbrachte dort seine ersten Lebensjahre im Waisenhaus. „Ich habe weder meinen Vater, noch meine Mutter kennengelernt“, erzählt der 87-Jährige bedauernd. Bei Kriegsende sei er über Berlin und mehrere Stationen in ganz Deutschland schließlich in dem Wiehler Ort Abbenroth gelandet. Nach der Schule war er zunächst als Gärtner und dann im Hochbau tätig, bevor er bis zur Rente bei der Bahn in Dieringhausen als Werker in der Unterhaltung der Bahnanlagen arbeitete.

Erika Willnow ist in Waldbröl geboren und aufgewachsen

Seine zwei Jahre jüngere Frau Erika dagegen ist in Waldbröl geboren, aufgewachsen und war ihr Leben lang in der Hauswirtschaft tätig. In Wilhelmsthal lernten sich die beiden 1962 durch gemeinsame Bekannte kennen und lieben: „Wir waren uns sofort sympathisch.“ Nach der Hochzeit kaufte Erikas Mutter in Hermesdorf ein Grundstück. „Wir wollten immer schon etwas Eigenes haben“, erzählt das Jubelpaar.

Ein älteres Ehepaar sitzt nebeneinander. Er legt seinen Arm um sie.

Seit 60 Jahren ist das Jubelpaar aus Waldbröl unzertrennlich.

Dieser Wunsch ging in Erfüllung, doch kostete er auch viel Freizeit. „Ich habe alles alleine gemacht – bis auf das Dach und beim Gießen der Betondecken hat mir ein Arbeitskollege geholfen“, erzählt der Jubilar. Lachend erinnert sich seine Frau an das Ausschachten der Klärgrube: „Es war schon stockdunkel und da habe ich mit der Taschenlampe nachgeschaut, ob Hans überhaupt noch lebt.“

Das Eigenheim war nach der Fertigstellung der Lebensinhalt

Das Eigenheim war auch nach der Fertigstellung der Lebensinhalt der beiden. Während sie sich um die inzwischen dreiköpfige Familie und den Garten kümmerte, gestaltete ihr Mann die Umlagen mit einer Perfektion, bei der ihm die Jahre in der Baubranche zugutekamen. Selbst den Unterbau des Gartentisches mit dem Edelstahlrahmen vor dem Haus hat er geschweißt und große Kieselsteine in die Waschbetonplatte eingelassen, sodass nach deren Abschleifen das Innere eindrucksvoll zutage tritt.

Urlaub hat sich das Paar erst in späteren Jahren regelmäßig an der Mosel gegönnt. „Das war sehr schön da, denn am Haus war ein toller Garten“, sagt Erika Willnow und ergänzt: „Ich muss immer viel Grün um mich haben.“ In seiner knappen Freizeit gönnte sich ihr Mann Hans auch ein Hobby: Eine NSU Consul, mit der er auf Spritztouren durch das Oberbergische fuhr.

Gefeiert wird heute im kleinen Kreis mit Tochter Petra aus Wallerhausen, die beiden Söhne sind leider inzwischen verstorben. Dennoch sind Hans und Erika Willnow guten Mutes: „Auch wenn im Alter nicht alles mehr so flott geht wie früher, ist uns unsere Gemeinschaft geblieben.“


Die Jubilare

Als Geheimnis ihrer langen Ehe erklärt Erika Willnow: „Achtung und Zusammenhalt sind das Wichtigste – sonst geht alles schief.“ Besonders schätzt sie an ihrem Mann: „Hans war auch in schwierigen Lagen immer sehr verständnisvoll und hat viel Rücksicht genommen.“

Der Jubilar sagt über seine Frau: „Sie ist immer sehr hilfsbereit und hat ein gutes Herz.“ Schmunzelnd räumt er ein: „Manchmal schimpft sie aber auch.“