Die Waldbröler Stadtbücherei verwandelte sich für einen Harry-Potter-Escape-Room ins Gleis Neundreiviertel
Escape-RoomStadtbücherei Waldbröl stand im Zeichen von Harry Potter
Am Wochenende stand die Stadtbücherei Waldbröl ganz im Zeichen des Zauberlehrlings Harry Potter. Acht Gruppen von Kindern, teilweise in Begleitung von Erwachsenen, sollten in einem sogenannten Escape-Room in die Welt des Romanhelden eintauchen und ihm bei der Lösung eines vertrackten Rätsels helfen.
Dafür hat das Büchereiteam Jaqueline Gomer und Carolin Peters einen Raum, über dem in großen Lettern „Gleis 9 ¾“ stand, ganz zauberhaft mit unzähligen Accessoires ausgestattet. Natürlich ist der sprechende Hut dabei, ebenso Gryffindors Schwert und etwas versteckt steht ein Kabinett mit allerlei Zauberfläschchen. Die Fenster sind mit Ausschnitten aus dem „Tagespropheten“, der Zeitung in der magischen Welt Joanne K. Rowlings, beklebt und so ist das Zimmer in ein geheimnisvolles Dämmerlicht getaucht. Unterhalb der Decke schweben Kerzen, Peters hat sogar eigens eine Alraunenzucht aufgebaut.
Lena Sophie Goßler aus Much und ihre Freundin Marlene Wewerinke aus Nümbrecht (beide 12) sind schon ganz aufgeregt, als sie von den Büchereimitarbeiterinnen ins-truiert werden. Lena kennt sich mit dem Thema bestens aus, sie hat alle Bücher gelesen und die Filme gesehen. Marlene ist nicht ganz so firm. Worum es aber geht, das wissen beide, denn sie haben Tage zuvor einen Geheimbrief von Harry, Hermine und Ron bekommen: „Wir haben herausgefunden, dass Lord Voldemort einen achten Horkrux erschaffen hat. Doch da wir gerade auf der Flucht vor Dementoren sind, müsst ihr für uns einspringen und ihn finden. Wir wissen leider nicht genau, wie er aussieht.“
Zur Unterstützung wurde Zaubertrank vorbereitet
Dass in einem Horkrux ein Teil der Seele des bösen Zauberers gefangen ist, wissen die Mädchen, haben aber zunächst keine Ahnung, wie sie den drei Freunden helfen können – und sie haben nur eine Stunde Zeit. Zur Unterstützung hat Jaqueline Gomer einen Zaubertrank „Flüssiges Glück“ vorbereitet. Ihre einleitenden Worte dazu helfen nicht wirklich: „Es gibt keine Reihenfolge – es wird sich fügen.“ Doch da entdecken die beiden eine Kodierscheibe, mit der sie eine verschlüsselte Nachricht entziffern können. Die führt sie zu einem Schlüssel, der scheinbar nirgendwo passt. Schließlich gelingt Lena die Öffnung einer Truhe, die sie zuvor schon mehrfach probiert haben. Marlene lacht: „Ich glaube, wir waren einfach zu vorsichtig.“ Gleich darauf ist aber ein Kabelbinder eine scheinbar unüberwindbare Hürde.
Zwar ist schnell eine Schere gefunden, doch die ist mit einem Zahlenschloss gesichert. Zuletzt haben die Mädels alle Hindernisse sogar in nur 55 Minuten überwunden und sind froh, den Horkrux entdeckt zu haben. Auch das Team von der Waldbröler Bücherei freut sich, dass es alle Gruppen in dem vorgegebenen Zeitrahmen geschafft haben. Jaqueline Gomer bedauert jedoch, dass zwei nicht gekommen sind und nicht einmal abgesagt haben: „Wir hatten noch einige auf unserer Warteliste.“ Doch der Spaß, den die Teilnehmer gehabt haben, überwiegt und so ist schon die nächste Escape-Room-Sequenz im kommenden Jahr in Planung: „Dann dehnen wir das auf eine ganze Woche aus und da dürfen auch Erwachsene mitspielen.“ Michael Kupper