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Treffpunkt für alleGemeinnütziger Verein Rossenbach hat mit Leader einen Dorfanger angelegt

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Eine große Gruppe auf dem neuen Platz.

Für jeden etwas: Am neuen Treffpunkt gibt's u.a. eine Feuerschale, Ruhebänke, eine Boule-Bahn.

Eine große Boule-Bahn mit Feuerschale und Bänken soll den Menschen in Waldbröl-Rossenbach noch mehr Gelegenheit zum Austausch bieten.

„Heute ist ein guter Tag für Rossenbach“, sagte Georg Brenner, Vorsitzender des Vereins „Wir sind ein Dorf, gemeinnütziger Verein Beuinghausen-Rossenbach“, am Mittwochnachmittag bei der Vorstellung des neuen Dorfangers. Allerdings sei die Namensgebung noch offen: „Ob das hier einmal Dorfplatz, Dorfanger oder Gemeinschaftsplatz heißt, das wird die Nutzung zeigen.“ Er dankte Katja und Detlef Grunewald, Vizevorsitzende und Kassierer im Verein, die das Leader-geförderte Projekt federführend begleitet hatten, ebenso der Stadt Waldbröl, der Volksbank und der Kreissparkasse für die wohlwollende Unterstützung.

Boule-Bahn und Feuerschale

In den letzten Monaten ist auf dem Gelände in der Straße „Hillesberg“, das der Verein von einem ehemaligen Rossenbacher gepachtet hat, eine große Boule-Bahn entstanden, eine große Feuerschale inmitten eines Rondells von Bänken bietet Möglichkeiten zum Grillen und für ein geselliges Beisammensein am Lagerfeuer.

Nicht nur für RossenbacherBänke und ein Waldsofa laden zum Verweilen ein, an einen Fahrradständer und Abfallbehälter wurde gedacht, und die Tischtennisplatte ist vom evangelischen Gemeindehaus auf den Dorfanger umgezogen. Dazu gibt es einen Bauwagen, der als mobiles Lager dient.

Ein Projekt gegen die Einsamkeit

„Es ist toll, dass die Dorfgemeinschaft dieses Projekt selbst in die Hand genommen hat. Das hat Vorbildcharakter für die Region“, freute sich Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber. Während der Pandemie habe sich vielfach die Einstellung entwickelt, dass der Staat für alles sorgen müsse. Im gleichen Zeitraum habe auch die Vereinsamung zugenommen. Der neue Dorfanger biete dagegen viele Gelegenheiten, dass sich niemand einsam fühlen müsse: „Hier ist ein Ort, wo man jederzeit auf Menschen treffen kann.“

Frank Herhaus, Planungsdezernent des Oberbergischen Kreises, beschrieb die Bedeutung derartiger Plätze in den Ortschaften: „Im Kreishaus hängt eine ‚Masernkarte‘ , auf der die 1441 Dörfer und kleinen Weiler mit roten Punkten markiert sind – das macht Oberberg aus.“ Für die Aufwertung dieser Dörfer gebe es das Kleinprojekteprogramm von Leader, das in diesem Fall die Kosten für die Gestaltung des Dorfangers in Höhe von knapp 18 000 Euro zu 80 Prozent gefördert habe: „Ein Ort wie Rossenbach braucht einen Platz, an dem man zusammenkommen kann.“

Die Grillschale darf von allen genutzt werden

Georg Brenner schilderte die Idee dahinter: „Bis vor Corona haben wir regelmäßig auf einer feuchten Wiese am Brölbach gefeiert. Das war aber wetterbedingt immer ein Risiko.“ Der neue Platz biete dagegen ganzjährig viel mehr Möglichkeiten, auch für Radfahrer, die auf ihrer Runde um Waldbröl durch den Ort fahren. Beschattete Bänke seien angenehm für eine Pause, aber auch für Senioren, die sich auf ein Schwätzchen treffen.

Kommunikation sei ein wichtiger Faktor vor dem Hintergrund vieler neu Zugezogener aus unterschiedlichen Kulturkreisen: „Bei den Kindern klappt das schon prima, bei den Erwachsenen wird es zunehmend besser.“ Eine treibende Kraft bei der Umsetzung sei eine Gruppe im Dorf gewesen, die gerne Boule spielt: „Das findet großen Anklang, weil dieses Spiel altersunabhängig ist.“ Er betonte, dass die Flächen nicht nur von Rossenbachern genutzt werden dürfen, auch die Grillschale stünde für jedermann offen.

So hat Vereinsmitglied Dirk Becher auch gleich den ersten interkommunalen Wettbewerb auf der neuen Boulebahn mit Achim Krumm, Leiter der Waldbröler Volksbankfiliale, organisiert: „Wir haben die Challenge angenommen, uns mit den Eiershagenern zu messen.“ Feierlich eingeweiht wird der neue Platz am 24. August ab 15 Uhr.