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LichterfahrtTreckerpiloten aus Waldbröl und Nümbrecht trotzen eisigen Temperaturen

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Zahlreiche Traktoren haben sich zum Konvoi an der Walbröler Vennstraße aufgestellt.

Lichterkettenfahrzeuge: Bevor sich die Traktoren auf den Weg nach Nümbrecht machten, formierte sich der Konvoi an der Waldbröler Vennstraße.

Tausende Lichter blinkten am späten Sonntagabend in Waldbröl und Nümbrecht. Genau 112 Landwirte starteten dort zur Lichterfahrt 2022. Sogar eine Kehrmaschine hatte sich in den Konvoi gemischt.

Historische Dieselrösser, haushohe PS-Monster und unzählbare Leuchtketten waren die Zutaten zur dritten Lichterfahrt der Landwirte, Traktorliebhaber und Lohnunternehmer aus dem Süden Oberbergs, die am Sonntagabend für funkelnde Augen bei jungen und alten Zuschauern sorgte. Am Nachmittag waren die Treckerpiloten zunächst auf der Vennstraße in Waldbröl zusammengekommen. Schon dort galt: Je doller und aufwendiger es blinkt, desto besser.

Mit dem Motto „Ein Funken Hoffnung – ohne Landwirte geht es nicht“ wollten die Organisatoren Michael Sachse, Maik Harrock und André Simon allerdings auch die ernste Botschaft des Konvois betonen – gerade in Zeiten explodierender Energiepreise und wirtschaftlicher Unsicherheit, wie das Trio berichtete. 112 Maschinen setzten sich pünktlich um 17 Uhr in Bewegung.

Waldbröler Palliativstation erster Haltepunkt

Manchen Teilnehmern zollte Organisator Simon besonders viel Respekt: „Das größte Lob geht an die Kollegen, die ohne Kabinenverkleidung fahren – die müssen schon verdammt hart im Nehmen sein“. Über Boxberg tuckerte die Karawane zum ersten Mal stadteinwärts und steuerte die Palliativstation des Krankenhauses an – schon seit der allerersten Waldbröler Lichterfahrt ein gesetzter Haltepunkt.

Weiter ging es über die Bahnhofstraße und den Kreisverkehr auf die Kaiserstraße und dort vorbei am Seniorenzentrum der Awo. „Wenn du in diese strahlenden Gesichter siehst, weißt du, wofür du das alles auf die Beine stellst“, hatte sich Maik Harrock noch vor dem Start an die Eindrücke aus den beiden letzten Jahren erinnert. Diesmal standen insgesamt fünf Altenheime, zwei Kindereinrichtungen und natürlich erneut die Nümbrechter Rhein-Sieg-Klinik auf dem Fahrplan.

Das größte Lob geht an die Kollegen, die ohne Kabinenverkleidung fahren.
André Simon, Organisator der Lichterfahrt

Das wahrscheinlich auffälligste Gefährt lenkte Konstantin Trojan durch den zweiten Adventsabend. Fünf Stunden hatte der Waldbröler Unternehmer damit verbracht, um seine 18-Tonnen-Kehrmaschine akribisch in Szene zu setzen. „Die Folie auf der Seite auch noch fluoreszierend, wenn da die Lichter der Traktoren drauf fallen, wirds erst richtig schick“, verriet Trojan mit einem Schmunzeln.

Bei der Einfahrt auf den Nümbrechter Sportplatz, inzwischen schon das traditionelle Ziel der Waldbröler Lichterfahrt, waren sich die Traktorfahrer jedenfalls einig: Die Mühe im Vorfeld war wieder jede Minute wert.