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Hilfe für Tier und MenschOberbergische Tierschutzstiftung bekommt Auszeichnung vom Land NRW

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Zwei Frauen stehen in der Tür mit einem Hund.

Mary Prinz (li.) und Silvia Schmidt mit Hündin Sheila am Tierheim Koppelweide, in dem die beiden ehrenamtlich aktiv sind

Der treue Freund ist krank, doch Frauchen oder Herrchen haben kein Geld für den Tierarzt. In solchen Fällen hilft eine neue Stiftung.

Bei einem Autounfall wurde das Bein von Toy-Pudel Lucky zertrümmert. Für die tierärztliche Notfallhilfe und weitere Eingriffe durch einen Spezialisten waren mehrere tausend Euro erforderlich, die sein älterer Besitzer aus Waldbröl nicht aufbringen konnte. Hier half die „Oberbergische Tierschutzstiftung Hund, Katze, Mensch“ (HKM) mit der Kostenübernahme.

Die gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Waldbröl sorgte ebenso dafür, dass die internistischen Beschwerden von Wellensittich Whity gelindert wurden. Denn auch hier konnte der Besitzer sich die veterinärmedizinische Behandlung nicht leisten.

Die Waldbrölerin weiß, wie schmerzlich der Verlust des Haustiers sein kann

Seit eineinhalb Jahren unterstützt die von der Waldbrölerin Mary Prinz mit Eigenkapital gegründete Stiftung die Menschen im Oberbergischen Kreis, die im Alter über 60 Jahren sind und sich notwendige Tierarztkosten, Futter oder therapeutische Maßnahmen für ihr Haustier finanziell nicht leisten können. Die Rechtsanwaltsgehilfin im Ruhestand ist seit 20 Jahren ehrenamtlich im Tierheim Koppelweide in Wiehl aktiv und hat dort vielfach miterlebt, wie schmerzlich die Trennung vom Tier ist, wenn es wegen Erkrankung oder finanzieller Not des Besitzers nicht mehr behalten werden kann. Hier wollte sie helfen, und das mit Erfolg: Seit Gründung hat die Stiftung bereits 30 betroffenen Menschen und ihren Tieren zur Seite gestanden.

„Hund oder Katze sind vielleicht aus juristischer Sicht nur eine Sache, doch gerade für ältere Menschen sind sie ein wichtiger und liebgewonnener Weg- und Lebensgefährte“, betont Mary Prinz. „Indem wir dem Tier helfen, sorgen wir auch für den betroffenen Menschen“, ergänzt die  ehrenamtliche Stiftungsmitarbeiterin Silvia Schmidt. „Denn oft sind diese Tiere die einzigen Lebewesen, die dafür sorgen, dass der Alltag der Menschen lebenswert bleibt.“

Ministerin lobt Arbeit der Oberbergerinnen

Für diesen Einsatz ist die Stiftung jetzt vom Land Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf mit dem dritten Platz beim Tierschutzpreis und damit mit einem Preisgeld von 5000 Euro ausgezeichnet worden. Beworben hatten sich 60 Vereine, Stiftungen und Privatinitiativen, verliehen wurde der Preis von Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen und der Landestierschutzbeauftragten Dr. Gerlinde von Dehn. „Ihre beispielhafte Arbeit stärkt den Tierschutz und den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Dafür danke ich Ihnen von Herzen“, würdigte Ministerin Gorißen den Einsatz der beiden Oberbergerinnen.

„Wir sind sehr stolz, dass unser Engagement ausgezeichnet worden ist“, freut sich Silvia Schmidt, hauptberuflich Mitarbeiterin der Reichshofer Gemeindeverwaltung. „Denn das zeigt uns, dass wir mit den Hilfen, die wir über die Stiftung den Menschen und Tieren zugutekommen lassen konnten, einen wichtigen Beitrag im Tierschutz leisten.“

Oft erleben sie und Mary Prinz, dass ältere Menschen große Hemmungen davor haben, um Hilfe zu bitten. Daher freuen sich die beiden, wenn etwa Tierärztinnen und Tierärzte im Bedarfsfall einen Hinweis auf die Möglichkeit der finanziellen Hilfe bei der Behandlung von Hund, Katze, Kaninchen oder Hamster geben. Mary Prinz und Silvia Schmidt prüfen dann die Anträge an die sogenannte Verbrauchsstiftung, bei der das Vermögen bis 2035 satzungsgemäß ausgegeben wird. „Neben unseren Verwaltungsaufgaben sind wir aber oft und vor allem sehr gerne Ansprechperson für die Sorgen und Nöte der Tierbesitzer“, sagt Mary Prinz.

Mischling Sheila auf dem Foto musste übrigens ans Tierheim Koppelweide übergeben werden, da ihre älteren und erkrankten Besitzer sie nicht mehr halten konnten. Die Hündin sucht ein neues Zuhause.