Das beliebte Parkhaus der Petz-Rewe-GmbH am Marktplatz in Waldbröl mit rund 350 Stellplätzen ist wegen des bevorstehenden Abrisses gesperrt.
Parkchaos blieb ausEinige Besucher des Waldbröler Marktes standen vor verschlossenem Rolltor
„Alles noch im grünen Bereich“, erklärte Martin Finke, Geschäftsführer von „Wir für Waldbröl“, am Donnerstagvormittag auf dem Waldbröler Vieh- und Krammarkt. Zuvor war in den Sozialen Medien darüber spekuliert worden, dass es ein Verkehrschaos geben könnte, da das Parkhaus der Petz-Rewe-GmbH am Marktplatz mit rund 350 Stellplätzen wegen des bevorstehenden Abrisses seit dem Wochenende gesperrt ist.
Zwar habe es ein paar wenige, kurzfristige Behinderungen durch aussteigende Marktbesucher gegeben, andere hätten versucht, auf das Parkdeck zu gelangen, dann aber vor dem Flatterband und dem heruntergelassenen Rolltor gestanden. „Zukünftig werden wir bereits am oberhalb gelegenen Kreisverkehr auf das geschlossene Parkhaus hinweisen“, sagte Finke.
Verkehrssituation in Waldbröl stellte sich am Markttag recht ruhig dar
Dass sich die Verkehrssituation allgemein recht ruhig dargestellt hatte, führte er auch auf das regnerische Wetter zurück: „Wir haben heute sowohl weniger Händler als auch Besucher als üblich.“
Außerdem seien die Besucher über verschiedene Wege informiert worden, auch den Bürgerbus und andere naheliegende Parkflächen in Anspruch zu nehmen. Finke betont, dass es ohnehin nicht selbstverständlich sei, dass die Marktkunden die kostenlosen Parkplätze des Unternehmens bisher nutzen durften. In dem Umbau sieht er vor allem Positives, da die tiefer liegenden Parkplätze für unsichere Fahrer eine Herausforderung gewesen seien: „Das wird eine Bereicherung für Waldbröl und ein Gewinn für alle.“ Das neue Parkhaus soll Anfang Oktober eröffnet werden.
Insgesamt sieht der Geschäftsführer eine positive Entwicklung des Marktes seit Jahresbeginn. Er rechnet damit, dass sich der Trend mit wärmerem Wetter weiter fortsetzen wird: „Die Leute wollen auf den Markt.“ Ein zusätzlicher Anreiz werde sein, dass es ab dem nächsten Markt auch wieder mehr Geflügel geben soll, was nach seinen Angaben sehr stark nachgefragt wird: „Hühner sind ein Publikumsmagnet – nicht nur für Käufer, sondern auch für die Besucher.“
Oberberg: Verschärfte Auflagen des Kreises wegen der Geflügelpest
Derzeit hat der Oberbergische Kreis aufgrund der Geflügelpest den Verkauf nur unter verschärften Auflagen gestattet. Lediglich ein Händler sei bereit gewesen, diese zu erfüllen: „Nach jetzigem Stand laufen die Beschränkungen Ende April aus, ab dem nächsten Markttag läuft alles wieder normal.“ Finke verschweigt nicht, dass es um die Zukunft der Marktkultur allgemein nicht allzu rosig bestellt ist. Mehrere Märkte in umliegenden Städten hätten bereits geschlossen: „Viele der Marktbeschicker gehören zur älteren Generation und es gibt kaum Nachwuchs.“
Durch die Schließungen seien zwar fünf neue Marktstände in den vergangenen Wochen nach Waldbröl gekommen, doch soll noch dieses Jahr das Konzept überarbeitet werden: „Wir sind Marktstadt und wollen es noch lange bleiben.“
Die Neuausrichtung soll jedoch nicht vom grünen Tisch aus erfolgen, sondern in Kooperation mit den Marktbeschickern und mit der Bevölkerung. Eine mögliche Veränderung wäre etwa, den Markt auch für berufstätige Menschen zugänglich zu machen. Auch soll der Fokus verstärkt auf regionale Aussteller gelegt werden.
Mit Kuchen und Popcorn hatte auch der Gemeinschaftsstand vom Förderverein „Waldbröl erleben“ und von „Wir für Waldbröl“ zahlreiche Marktbesucher angelockt. Dabei wurden sie auf das vor einem Monat in Kooperation mit der Volksbank gestartete Crowdfunding-Projekt „5 Jahre Blumenampeln“ aufmerksam gemacht, wodurch die Kaiserstraße wie im Vorjahr verschönert werden soll.