Trotz Regen„Bergische Gartentour“ erlebte riesigen Besucherandrang
Oberberg – Wer Bodo Scheplitz nicht zuhört, der sieht nur grün. Dicht gewachsen ist der Forstbotanische Garten am Waldbröler Margretenanger, ein Mammutbaum aus den Rocky Mountains überragt jedes andere Gewächs. Eine ganze Klimazone von Russland, über Asien, Europa bis eben Nordamerika hat der frühere Leiter des Waldbröler Forstamts auf seinem Grundstück seit 1972 geschaffen. „Hier geht es also einmal rund um den Globus“, sagt Scheplitz.
Wer sich auf die „Bergische Gartentour“ begibt, der lernt dazu. Und echte Experten erkennt man an den Gummistiefeln: Mit Regengüssen gegeizt hat das vergangene Wochenende wahrlich nicht. Aber das schreckt Enthusiasten nicht ab: Die 13. Auflage mit 35 offenen Gärten, 16 davon im Oberbergischen, erlebt großen Andrang. So vor allem bei Andrea Barnett und Stephan Leuschner, die ihr en Park in Waldbröl-Dickhausen „Rosige Zeiten“ getauft haben. Dort wollen die Gäste vor allem Siggi sehen: Der sechs Jahre alte Pfau stolziert erhobenen Hauptes um Rabatten und Rondelle.
Erstmals bei der Tour dabei ist auch Ingrid Odening, die ihre 2000 Quadratmeter weite Terrassenanlage in Nümbrecht-Prombach unter dem Titel „Gardening in Progress“ (voranschreitendes Gärtnern) präsentiert: „Gärtnern bedeutet nicht, Pflanzen zu päppeln, sondern Mutterboden fruchtbar zu machen“, verrät die 70-Jährige ihr Credo und denkt an die harte Arbeit, als sie nach Prombach gezogen war: „Alles war verwildert, die Hecken wucherten überall.“ Heute gedeihen dort 100 Taglilien, Pfingstrosen ziehen ein Band durchs Grüne – eine Augenweide.
Mit Bergischer Grauwacke gestaltet sind derweil die Terrassen und ein schmaler Bachlauf im Garten von Ela und Dennis Thiele in Reichshof-Hasenbach. „Wir wollen zeigen, dass auf kleinem Raum viel Garten möglich ist“, erklärt Dennis Thiele seine „Blühenden Visionen“. Viele Lieblingsplätze in ihrem „Garten zum Rosenbogen“ hat Gabi Dehler in Reichshof-Eiershagen. „Am Ende geht es aber doch nur um Wohlfühlen“, findet sie.