AboAbonnieren

WachstumskursWaldbröler Firma Caspari will an der Wiehler Straße neue Hallen bauen

Lesezeit 3 Minuten
Halle WB Wiehler Straße

Die alten Hallen an der Wiehler Straße in Waldbröl sollen ab 2023 Platz machen für Neubauten der Firma Caspari.

Die Waldbröler Firma Caspari will an der Wiehler Straße ein Verwaltungsgebäude sowie eine Halle für die Einlagerung und die Bearbeitung von Holz in der näheren Nachbarschaft des Stammsitzes an der Industriestraße errichten.

Für die einen ist es ein großes Stück Industriehistorie, für die anderen so etwas wie ein Schandfleck. Jetzt aber soll das Gelände der früheren Projahn-Werke an der Wiehler Straße einen neuen Eigentümer bekommen. Bis in die 1960er Jahre zählte der Hersteller von Radiatoren zu den größten Arbeitgebern in der Stadt, jetzt könnte das Ur-Waldbröler Unternehmen Caspari, ein Hersteller von Paletten und Holzverpackungen, dieser Tradition folgen. „Wir brauchen dringend mehr Platz und wollen nur in Waldbröl wachsen“, sagt Geschäftsführer Arnd Caspari.

Vorstellung der Pläne im Fachausschuss

Mit dem zuständigen Architekten, Ralf Rother aus Engelskirchen, hat er dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung des Stadtrates am Montagabend erste Pläne für das 3,2 Hektar große Gelände vorgestellt und der Politik gezeigt, was da geschehen könnte, wenn die 1964 gegründete Firma die Grundstücke entlang der Wiehler Straße sowie zwischen der Bahntrasse und dem Escher Weg gekauft hat. Das soll in Kürze geschehen, einstimmig hat sich der Ausschuss für den Start der Planung ausgesprochen.

Geschehen soll dies in zwei Bauabschnitten. Der erste davon, so Architekt Rother, solle nach Möglichkeit im Herbst des kommenden Jahres zügig in Angriff genommen werden: „Das ist sportlich, das wissen wir.“ Errichtet werden sollen dann an der Wiehler Straße ein Verwaltungsgebäude sowie eine Halle für die Einlagerung und die Bearbeitung von Holz in der näheren Nachbarschaft des Stammsitzes an der Industriestraße.

Im zweiten Abschnitt soll eine weitere Halle mit ähnlichen Funktionen auf dem Gelände an der Wiehler Straße entstehen. „Wie groß diese Gebäude sein werden, das entscheidet sich dann im Laufe der weiteren Planung“, schildert Rother. Sicher aber sei, dass dafür einige der alten Projahn-Hallen fallen müssen. „Manche davon sind mehr als baufällig, sie drohen sogar einzustürzen – eine Sanierung lohnt sich nicht.“ Wann diese zweite Halle gebaut wird, ist offen. Denn: Zurzeit sind Gewerbe und kleinere Unternehmen dort ansässig.

Genug Zeit für einen Umzug

Sie sollen Rothers Angaben zufolge Zeit genug für einen Umzug bekommen oder auch die Möglichkeit erhalten zu bleiben. „Niemand wird unter Druck gesetzt“, verspricht Rother. Gegründet worden ist die Firma Caspari als Sägewerk, heute unterhält sie weitere Produktionsstätten in Herne und Grevenbroich-Neurath. Und das Unternehmen gedieht, das Geschäft brummt: „Wir haben derzeit 159 Beschäftigte, 80 davon arbeiten in Waldbröl“, berichtet Arnd Caspari. Den jährlichen Umsatz beziffert er auf etwa 85 Millionen Euro, allein rund acht Millionen Paletten für die Industrie und den Handel verließen jährlich die drei Werke.

Caspari: „Wir arbeiten jetzt auf einer Gesamtfläche von etwa 150.000 Quadratmetern, damit ist jedoch jeglicher Platz ausgeschöpft.“ Mit Beginn der Arbeiten will Caspari auch für mehr Grün an der Wiehler Straße sorgen. „Wir sind für Ideen aus der Politik offen“, versichert Architekt Ralf Rother. „Denkbar sind eine Allee und Ähnliches.“ Der Escher Bach solle derweil unterirdisch durch Rohre geführt werden, ein einst künstlich angelegter Kühlteich weichen, um Platz zu schaffen für die zweite Halle.