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Mit Eseln wandernVerein „Lindenhof“ will in Waldbröl-Diezenkausen die Natur erlebbar machen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann und eine Frau stehen auf einem Hof vor einer Scheune. Sie halten ein Kaninchen und ein Huhn in den Armen. Vor und neben ihnen stehen drei Esel.

Auf dem Hof: Mit sechs weiteren Mitstreitern haben Sylvia Geldmacher und Sebastian Klein die „Initiativen für Mensch und Natur“ gegründet.

Auf dem Hof von Sylvia Geldmacher und Sebastian Klein in Waldbröl werden Besucher von Eseln, Katzen, Kaninchen, Laufenten und Hühnern begrüßt.

Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, in Astrid Lindgrens Bullerbü zu leben. Auf dem Lindenhof von Sylvia Geldmacher und Sebastian Klein kommen Besucherinnen und Besucher diesem Traum schon recht nah. Sie werden begrüßt von Eseln, eine der Katzen schnurrt zutraulich, Kaninchen, Laufenten und Hühner sind ebenfalls nicht scheu und die Hunde passen auf, dass alle, auch die Bienen, sich wohlfühlen. Der Lindenhof ist aber nicht nur ein tolles Zuhause für all diese Tiere, sondern auch ein entspannter Lernort.

Vor einigen Monaten gründeten Sylvia Geldmacher und Sebastian Klein mit sechs weiteren Mitstreitern den Verein „Lindenhof – Initiativen für Mensch und Natur“. Unter dem Dach des Vereins bieten die beiden Vorstände Informationen zu Solidarischer Landwirtschaft und zu dem Kreislauf der Natur angepasster Ernährung. Es gibt Gemüse aus dem hofeigenen Garten und regelmäßig Brot aus dem Backes. Dazu sagt die Ernährungsberaterin und Erlebnispädagogin: „Früher war die Natur ein Taktgeber unseres Lebens. Da möchten wir wieder hin.“

Lindenhof Waldbröl: Lesungen im Stall

Wanderungen mit den Eseln sind möglich, Lesungen in deren Stall beim bundesweiten Vorlesetag faszinierten jüngst vor allem die Kinder. Geldmacher berichtet davon, was ein Spaziergang mit den Zwergeseln Lotta, Agda, Leo und Nils bewirken kann: „Die Tiere verändern die Selbst- und Fremdwahrnehmung. Wenn ich nicht weiß, wo ich hinwill, kommt der Esel auch nicht mit.“ Fein- und Grobmotorik werden geschult, es geht um Kommunikation und Rücksichtnahme.

Aber warum brauchte es die Vereinsgründung? Sebastian Klein erläutert das Ziel des Vereins: „Wir möchten uns mit allen Generationen für nachhaltige Bildung einsetzen, Inklusion leben, Kindern und Familien kleine Alltagspausen schenken.“ Das alles geht als gemeinnütziger Verein leichter, sind die beiden Vereinsgründer überzeugt. Denn durch ein kleines vereinseigenes Finanzpolster können Angebote auch für Menschen mit weniger Geld finanzierbar gemacht werden.

Als Anschubfinanzierung läuft gerade über die Volksbank Oberberg ein Crowdfunding, und es gibt die Möglichkeit, Fördermitglied zu werden. Wachsen soll der Verein nach Möglichkeit nur um passive Mitglieder. Die acht Gründerinnen und Gründer bilden den Vorstand, doch die Vereinsstruktur soll insgesamt möglichst schlank sein.

Pläne für das kommende Jahr gibt es auch schon. Sebastian Klein, nicht nur Imker, sondern auch ausgebildeter Tischler, möchte eine Werkstatt aufbauen, in der er Jugendlichen das Arbeiten mit Holz nahebringen könnte. Schon jetzt kommen einmal wöchentlich Kinder von Geflüchteten aus Syrien auf den Hof, um bei der Versorgung der Tiere zu helfen, Pizza zu backen und einfach miteinander eine schöne Zeit zu haben.

Am zweiten Adventswochenende, 9. und 10. Dezember, findet zum zweiten Mal der Glutenfreie Bio-Weihnachtsmarkt auf dem Lindenhof, Erlenweg 5, in Waldbröl-Diezenkausen statt. Öffnungszeiten: am Samstag ab 15 Uhr, am Sonntag von 12 bis 18 Uhr.