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WiedenhofparkEntenteich in Waldbröl wird zu einem Lernort

Lesezeit 3 Minuten
Blick auf das Wasser des Entenweihers: Mit dem Teich im Wiedenhofpark verbinden viele Waldbrölerinnen und Waldbröler schöne Erinnerungen aus der Kindheit. Jetzt sollen das Wasser und seine Umgebung zu einem Lernort unter freiem Himmel aufgewertet werden.

Mit dem Ententeich im Wiedenhofpark verbinden viele Waldbrölerinnen und Waldbröler schöne Erinnerungen aus der Kindheit. Jetzt sollen das Wasser und seine Umgebung zu einem Lernort unter freiem Himmel aufgewertet werden.

Von und in der Natur lernen, das soll bald in Waldbröl möglich sein: So will die Politik aus dem Wiedenhofpark einen Lernort machen.

Der Ententeich im Waldbröler Wiedenhofpark soll in einen natürlicheren Zustand versetzt werden. Das ist die einstimmige Empfehlung des Bauausschusses an den Rat der Marktstadt, der darüber Ende im September entscheiden soll. Nach einem Ortstermin mit dem Arbeitskreis Klima-, Biotop- und Artenschutz, dem Nabu sowie Vertretern der benachbarten Kitas und Schulen hatte Landschaftsarchitekt Stephan Müller vom Waldbröler Büro HKR einen detaillierten Plan ausgearbeitet.

„Der Teich soll aus seinem Dornröschenschlaf erweckt und zu einem Lernort werden“, schilderte der Chef des Büros. Die Umgestaltung solle unter dem Motto „Natur erleben und lernen“ erfolgen. Danach sollen die zahlreichen Rhododendren durch heimische Bäume und Sträucher ersetzt werden, seitlich des Freiheitwegs soll das Unterholz verschwinden, sodass eine Sichtachse auf die Wasserfläche entsteht. Im flacheren Bereich soll eine Sumpfzone mit Wasserpflanzen angelegt werden.

„Die in diesem Bereich durch einen Trampelpfad erreichbare Halbinsel wird mit Sitzsteinen ausgestattet“, erklärte der Planer. Dadurch entstehe ein hervorragender Lernort, an dem durch den Zugang zum Wasser eine Möglichkeit geschaffen werde, das Wasserleben zu beobachten.

Weide in der Mitte des Waldbröler Gewässers soll erhalten bleiben

Müller führte aus, dass die Weide auf der Insel in der Teichmitte bestehen bleiben soll, die daneben stehenden Schwarzerlen jedoch entfernt werden sollten. Am Teichrand sollen die großen Eschen und Ahornbäume das Gesamtbild prägen, jedoch der Japanische Knöterich als invasive Art vollständig entfernt werden. Durch diese Maßnahmen werde der Teich völlig freigestellt, was heimischen Gehölzen Raum gebe.

Im südlichen Bereich sollen zwei versetzt gepflanzte, auch für die Vogelwelt interessante Weißdornhecken für eine Abschirmung des Lernortes auf der Halbinsel sorgen. Dieser soll nach den Fällungen zudem mit Baumschnitt als neue, zusätzliche Sitzmöglichkeiten neben den Findlingen aufgewertet werden. Ebenso sind weitere Parkbänke geplant und ein Barfußpfad, den die Waldbröler Roseggerschule erstellen möchte.

Rund um den Teich sind Hinweistafeln vorgesehen, die die Tierwelt am Biotop erläutern. Claudia Hein von den Grünen befürwortete zusätzliche Schilder mit Hinweisen, dass die Enten auf keinen Fall gefüttert werden dürften, da dies die Wasserqualität erheblich verschlechtere.

Aggerverband will die Wasserqualität im Waldbröler Park verbessern

Müller führte zudem aus, dass der Aggerverband zusätzlich die Versorgung des Geländes mit Wasser zugunsten einer besseren Versorgung auch mit Sauerstoff optimieren wolle. Den Bedenken von Fabian Steiniger (CDU), dass die Ökologie des Biotops durch die Erlebnisangebote gefährdet sein könne, hielt Reiner Stegemann vom Nabu entgegen: „Das wird ganz klar mehr ein Lernort als ein Naturschutzgebiet.“

Diese Aussage kam Julia Kolodziej, kommissarische Leiterin der Grundschule Wiedenhof, sehr entgegen: „Wir sind gerne bereit, an der Gestaltung mitzuwirken, und wir werden diesen außerschulischen Lernort in unseren Unterricht integrieren.“ Nach derzeitigem Stand dürften für die Umgestaltung Kosten von gut 13.000 Euro anfallen, weit weniger als der für diesen Zweck vorgesehene Posten im städtischen Haushalt von 20.000 Euro.

Der Ausschuss hat dem Rat empfohlen, einen entsprechenden Sperrvermerk freizugeben. Die Baumfällungen und der Freischnitt sollen im Winter erfolgen, die Neuanpflanzungen, die der Nabu übernehmen will, im kommenden Frühjahr. Bei den Pflanzarbeiten will Reiner Stegemann die Roseggerschule einbinden: „Was ich selbst anlege, schütze ich auch.“