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Neue InnenstadtWaldbröler diskutieren Pläne für das Merkur-Gelände

Lesezeit 3 Minuten

In den Plänen ist bislang nur schematisch skizziert, wie die Waldbröler Mitte nach Abriss des verhassten Merkurhauses ab Herbst aussehen kann.

  1. Die Waldbröler Bürger diskutierten bei einer Infoveranstaltung über die Zukunft des Merkur-Geländes.
  2. Das verhasste Merkurhaus soll abgerissen werden.
  3. Im Folgenden beantworten wir wichtigsten Fragen beantwortet.

Waldbröl – Mehr Mitte geht eigentlich nicht, wenn es um die „Mitte der Mitte“ geht, wie das Merkur-Areal in den Konzepten und Plänen genannt wird. Nicht mehr und nicht weniger als die Zukunft der Waldbröler Innenstadt steht auf dem Spiel, entsprechend groß war das Interesse der Bürgerinnen und Bürger bei einer Infoveranstaltung im Bürgersaal am Dienstagabend. Sie wollen an dem Entwicklungsprozess aktiv teilhaben.

Wie sicher ist der Abriss des Merkurhauses?

Sehr sicher, wenn auch Waldbröls größter Schandfleck nicht über Nacht verschwinden wird. Im Herbst soll der Abriss beginnen, den zurzeit Techniker und Ingenieure vorbereiten. Vergeben ist der Auftrag noch nicht. Wahrscheinlich wird auf eine Sprengung verzichtet und stattdessen Etage um Etage abgetragen. Im Frühjahr 2020, angestrebt wird der Mai, soll das Gebäude inklusive seiner Tiefgarage endgültig Geschichte sein. „In Gedanken“, so hatte es Bürgermeister Peter Koester einleitend bei der Versammlung im Bürgersaal gesagt, „sind wir schon über den Abriss hinaus.“

Der Merkurkomplex in Waldbröl soll abgerissen werden.

Warum hat die „große Lösung“ mit einer Einkaufsgalerie nicht funktioniert?

Weil letztlich die drei für erforderlich gehaltenen Ankermieter nicht zusammenkamen. Eigentümerin ist jetzt wieder die Stadt Waldbröl, in deren Besitz auch das Areal des „Alten Petz“ übergegangen ist.

Was wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger?

Vereinfacht auf den Punkt gebracht soll es ein Mehrgenerationen-Park mit vielfältigen Möglichkeiten für Spiel und Erholung werden, dazu Wohnraum in derzeit drei maximal dreigeschossigen Gebäuden, ein Atrium als Eventplatz, viel Grün und Wasser, kleinteiliger Einzelhandel und eine bauliche Gestaltung, die dunkle Ecken von vornherein ausschließt. Alle Vorschläge und Ideen werden im Detail weiter untersucht.

Bürgermeister Peter Koester arbeitet seit 2014 auf diesen Tag hin.

Sollte der Name „Merkur“ bestehen bleiben?

Einige Waldbröler sehen in der Bezeichnung einen Bezug zur jüngeren Geschichte, anderen wollen partout nicht mehr an den Klotz erinnert werden, den einst der Baulöwe Franz Weissenberger errichten ließ.

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Welche Alternativ-Vorschläge gibt es bislang zur Namensgebung?

Im Gespräch sind „Vennpark“, und „Vennquartier“ (nach Sanitätsrat Karl Venn und der Villa Venn, die wegen des Merkurhauses verschwinden musste), aber auch „Kaisergarten“ ist im Rennen. Ein Bezug zur „Stadt im Grünen“ und zur „Marktstadt“ ist auch im Gespräch.

Die Pläne stammen von Stadtplaner Hans-Joachim Hamerla.

Wird es ein Hotel auf dem Gelände geben?

Eher nicht, als Standorte für ein seit vielen Jahren gefordertes Hotel gelten das derzeit noch von den Bauamtsbaracken bestandene Grundstück am Höhenweg oder auch der „Alte Petz“. Allerdings fehlt für ein größeres Hotel in Waldbröl derzeit noch ein Investor.

Wie geht es jetzt weiter?

Am 27. Mai sollen der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung sowie der Ausschuss für Bauen und Verkehr in einer öffentlichen Sitzung gemeinsam das weitere Procedere festlegen. Allerdings haben einzelne Fraktionen noch erheblichen Beratungsbedarf. Die FDP – so teilt sie nach der Versammlung mit – lehnt das Konzept in der derzeitigen Form ab, weil sie sich noch mehr Grünfläche wünscht. Die SPD ist gegen einen öffentlichen Parkplatz an der Bertha-von-Suttner-Straße, die dafür vorgesehene Fläche solle für Rollstuhlfahrer und Familien mit Kindern reserviert werden.