AboAbonnieren

Weltweite IT-PanneOberberger Apotheken kämpfen immer noch mit Auswirkungen

Lesezeit 2 Minuten
Leuchtreklame einer Apotheke mit dem charakteristischen A.

Mehrere Apotheken in Oberberg waren von der weltweiten IT-Panne betroffen.

Mehrere Apotheken in Oberberg waren ebenfalls von dem Ausfall nach dem fehlerhafte Sicherheits-Update betroffen.

Selbst das Hinweisschild an der Eingangstür musste Sebastian Gissinger von Hand schreiben, weil weder Computer noch Drucker funktionierten. Vom weltweiten IT-Ausfall am vergangenen Freitag waren auch mehrere Apotheken in Oberberg betroffen, berichtet der Vorsitzende der Kreisapothekerschaft.

Erst im Laufe dieser Woche rechnet der Inhaber der Hirsch-Apotheke in Engelskirchen-Ründeroth damit, dass sich die Lage vollständig normalisiert. Wie berichtet, hatte das fehlerhafte Update einer Sicherheitssoftware rund ein Prozent aller weltweit verwendeten Windows-Computer lahmgelegt. Darunter auch viele Betroffene in der Region.

Fehlerhaftes Update

Betroffen waren neben Supermärkten Banken, Krankenhäuser, Fernsehsender, Flughäfen und Airlines. Aber auch zahlreiche Apotheken, rund „2700 bundesweit“, schätzt Gissinger. Dass nicht alle Apotheken betroffen waren, liegt daran, dass nicht alle denselben IT-Anbieter verwenden.

Am Markt gibt es mehrere Anbieter mit unterschiedlichen Leistungszuschnitten. Mindestens aber zwei dieser Anbieter waren nach Berichten des Branchenblatt „Pharmazeutische Zeitung“ in Deutschland von dem Ausfall betroffen. Die Auswirkungen in den Apotheken vor Ort waren, dass zum Beispiel E-Rezepte nicht ausgelesen werden konnten, weil sich die Systeme erst gar nicht hochfahren ließen.

Das sei erst Samstagmittag wieder möglich gewesen. „Ein Stromausfall ist fast einfacher zu bewältigen“, so Gissinger weiter. Die Apotheker hätten weitestgehend von Hand arbeiten müssen, was aber nur ein Notbehelf sein könne und erheblichen Aufwand zum Beispiel bei der Nachbestellung von Medikamenten nach sich ziehe.

Apotheken mussten per Hand arbeiten

Mindestens bis Dienstag waren in Ründeroth einzelne Rechner nicht zu benutzen. Ebenfalls betroffen waren neben den Apotheken vor Ort auch pharmazeutische Großhändler, die die Apotheken mit Nachschub versorgen, berichtet das Branchenmagazin „Apotheke Ad hoc“.

In Ründeroth wollte die Hirsch-Apotheke im Laufe dieser Woche ohnehin auf ein neues Computer-System umstellen. Der Wechsel sei schon vor dem jüngsten Ausfall geplant gewesen und komme nun sehr gelegen, berichtet Gissinger.