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Nepal-WochenendeWiehler Verein schlug eine Brücke von Eckenhagen bis zum Himalaya

Lesezeit 3 Minuten
Nepalwochenende

Renate Kotz (r.), Gründerin von Re:Help, und Mani Rai (2.v.r.) informierten als Gäste von Pächter Berni Junge (4.v.r.) in der Panoramahütte über die Entwicklungen im nepalesischen Dorf Rapcha. 

Reichshof – Für zwei Tage drehte sich an diesem Wochenende an der Panoramahütte am Blockhaus in Reichshof-Eckenhagen (fast) alles um Nepal. Der Wiehler Verein Re:Help informierte dort über seine Arbeit und die verschiedenen Projekte, die mit Hilfe des Vereins dort im Laufe der letzten Jahre im Dorf Rapcha umgesetzt worden sind.

Birgit und  Berni Junge, die Betreiber der Hütte, hatten die Idee gehabt, nachdem sie die Re:Help-Gründerin Renate Kotz kennengelernt hatten.  Sie setzten sich zusammen und ersonnen gemeinsam das „große Nepalwochenende“.

Einblicke ins Alltagsleben

Info- und Verkaufsstände, nepalesische Speisen wie knuspriges Linsenbrot, aber insbesondere die eindrucksvollen Schilderungen aus Nepal und dem Dorf Rapcha verliehen der Veranstaltung ihren authentischen Charakter. Mani Rai, der gebürtig aus dem Himayala-Dorf Rapcha stammt und heute mit seiner Frau Heike in Frankfurt wohnt, konnte aus erster Hand vom Alltag im Bergdorf, in dem seine Eltern und Geschwister noch heute leben, erzählen. Als „sehr schön, aber auch als sehr hart“ skizzierte er das Leben dort.

So begann der Unterricht in der (inzwischen dank der finanziellen Unterstützung von Re:Help modernisierten) Schule  erst um 10 Uhr, damit die Kinder zuvor bei der Feldarbeit helfen konnten; er selbst habe schon im Alter von zwölf Jahren begonnen, als Träger von Waren in den Bergen Geld zu verdienen, berichtete Mani Rai den Zuhörern. Lasten von einem Gewicht von bis zu 120 Kilogramm habe er schließlich geschleppt – mehr als das Doppelte seines Körpergewichts.

900 Untersuchungen in zwei Tagen

Fotos dokumentierten die Fortschritte, die dank der Arbeit des Wiehler Vereins möglich gemacht wurden – die modernisierte Schule etwa, ein Kinderhort, eine Unterkunft für 22 Schülerinnen, die sich nun täglich den zweistündigen Fußweg zur Schule sparen können. Renate Kotz berichtete  darüber hinaus von einem Gesundheitscamp, das ihr Verein zusammen mit der „Shanti Leprahilfe“ in Rapcha organisiert habe. Die Ärztinnen und Ärzte hätten   innerhalb von zwei Tagen 900 Untersuchungen durchgeführt. Viele Frauen hätten in diesem Rahmen erstmals Kontakt zu einer Gynäkologin gehabt.  Wichtig sei ihr bei der Arbeit von Re:Help, dass die Vorschläge für sämtliche Projekte aus der Dorfgemeinschaft kommen – so sei auch die Idee zum Gesundheitscamp entstanden.

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Die Gründerin garantiert, dass die Spenden, die über Re:Help nach Nepal fließen, zu 100 Prozent auch dort ankommen – bis Ende 2021 waren das bereits 340 000 Euro. Auch der Erlös des Festes am Wochenende kommt dem Himalaya-Dorf zugute. Und es ergaben sich auch persönliche Kontakte zwischen  dem Verein und Nepal-Fans, die zum „großen Nepalwochenende“ gekommen waren und dort eigene Erfahrungen schilderten.