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NRW Programm liefert FördergelderEine Starthilfe für neue Geschäfte in Wiehl

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Mieter und Vermieter freuen sich über eine lebendige Innenstadt. Claudia Aring-Wirths (4.v.r.) verzichtet darum zugunsten von Ladenbetreiberin Lisa Bitterlich (M.) auf einen Teil der Miete.

Wiehl – Ein Jahr lang hatte das Ladenlokal am Weierplatz mitten in Wiehl leer gestanden, nachdem der Schuhmacher ausgezogen war. Seit Lisa Bitterlich vor drei Wochen das neue Unverpackt-Geschäft „Landlust“ eröffnet hat, sind die Schaufenster wieder erleuchtet, drinnen herrscht reger Betrieb. „Der Laden läuft“, sagt die 27-Jährige.

Möglich wurde die Existenzgründung durch Mittel aus dem Programm „Stärkung der Innenstädte und Zentren“, mit dem das Land NRW den Leerstand in Innenstädten bekämpfen will.

NRW Programm führt zu Neuvermietungen in Wiehl

Vier Ladenlokale konnten in Wiehl auf diese Weise seit August durch Neuvermietung wiederbelebt werden, berichtete Bürgermeister Ulrich Stücker in einer Zwischenbilanz. Dazu gehören auch die Restaurants „Burgerwerk“ im alten Bahnhof und „Zeit für Genuss“ an der Bahnhofstraße. Insgesamt floss bisher eine Fördersumme von 170 000 Euro nach Wiehl. „Gerade bei uns auf dem Land ist der Leerstand in den Innenstädten ein Problem, das durch Corona noch verschärft wird“, sagt Stücker. Existenzgründer hätten es zurzeit besonders schwer.

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Am Weiherplatz hatte aber nicht nur die junge Neumieterin Lisa Bitterlich Grund zur Freude. Auch Vermieterin Claudia Aring-Wirths ist zufrieden. Zwar verzichtet sie zwei Jahre lang auf 70 Prozent ihrer bisherigen Miete. „Aber das ist absolut okay“, sagt die Eigentümerin. Das Geschäft passe sehr gut ins Angebot. Ihr liege daran, die Innenstadt weiter zu beleben.

Die Stadt übernimmt als Zwischenmieter zehn Prozent der Kosten, der Rest kommt aus dem Landesprogramm, sodass die neuen Mieter während der Vertragslaufzeit nur 20 Prozent der üblichen Kaltmiete zahlen müssen. Für die Neugeschäftsfrau Lisa Bitterlich war es „die Chance“. Bisher arbeitete sie mit im benachbarten Biomarkt ihrer Mutter, durch die Unterstützung fiel ihr der Sprung in die Selbstständigkeit leicht. Ab Januar will sie das Geschäft noch erweitern. Dann nimmt sie die Räume des geschlossenen Tabakladens nebenan noch dazu.

Das Förderprogramm soll weitergehen

Bürgermeister Stücker gab sich zuversichtlich, „dass der Unverpackt-Laden auch über die geförderten zwei Jahre hinaus Bestand hat“. Zurzeit gebe es Wiehl noch zwei leer stehende Objekte, informierte Karin Madel vom Citymanagement. „Dafür gibt es auch bereits Interessenten.“ Die Nutzungsmöglichkeiten der Immobilien seien vielfältig, neben Handel und Gastronomie könne auch ein Lieferservice, ein Repaircafé oder sogar eine kreativwirtschaftliche Nutzung sowie ein Bildungs- oder Kinderbetreuungsangebot gefördert werden. Stücker berichtet: „Es laufen Gespräche, Anträge für die zweite Tranche des Programms sind gestellt. Jetzt warten wir auf die Bewilligung.“