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„Fiat 600 Freunde Deutschland“Wenn ein kleines Auto zur großen Liebe wird

Lesezeit 3 Minuten

Mit 18 Jahren bekam Rolf Graesförder seinen ersten 600er Fiat. Die Liebe blieb, sodass er im Jahr 2011 wieder schwach wurde.

Bielstein – „Kleines Auto, große Liebe“ – das ist das Motto der „Fiat 600 Freunde Deutschland“. Das traditionelle Jahrestreffen des Clubs findet in diesem Jahr im Oberbergischen statt, denn es wird von Rolf Graesförder aus Bielstein organisiert.

„Mit 18 Jahren habe ich mein allererstes Auto bekommen, einen Fiat 600 in hellblau. Das war am 20. April 1967. Das weiß ich noch genau, denn einen Tag vorher war Konrad Adenauer gestorben“, erzählt der 70-Jährige.

52 statt 23 PS

Bis 1971 fuhr er das kleine Auto und schloss es mit jedem Jahr mehr in sein Herz. „Eine meiner ersten Fahrten ging damals zum Europapokalendspiel des VfL Gummersbach in Dortmund“, erinnert er sich und weiß noch, dass er damals nur 50 Pfennig für einen Liter Benzin bezahlte. Von seinem ersten Lehrlingsgehalt kaufte sich Graesförder einen Doppelauspuff.

Auch heute, 52 Jahre später, ist er großer Fan des Fiat 600. 2011 kaufte er sich dasselbe Auto wie damals. „Dieses Mal allerdings kein deutsches Modell, sondern einen Italiener.“ Seitdem zieht er auf den oberbergischen Straßen die Blicke auf sich. „Ich habe aber ein historisches Tuning vorgenommen. Mein Fiat hat nicht mehr den originalen Motor und jetzt 52 statt 23 PS“, verrät er.

Mit 18 Jahren bekam Rolf Graesförder seinen ersten 600er Fiat. Die Liebe blieb, sodass er im Jahr 2011 wieder schwach wurde.

Vor acht Jahren wurde Graesförder im Internet auf die„Fiat 600 Freunde“ aufmerksam und trat dem Club, der 1993 gegründet wurde, bei. Seitdem teilt er die Leidenschaft für das kleine Auto mit 90 weiteren Mitgliedern in ganz Deutschland und nimmt am traditionellen Jahrestreffen teil.

Im Juni organisiert Graesförder das beliebte Treffen, das mittlerweile zum 27. Mal stattfindet, nun selbst. „Seit drei Jahren bin ich mit der Planung beschäftigt“, verrät der Rentner. 41 Mitglieder haben sich angemeldet. Das seien so viele wie selten zuvor.

Rundtour durch den Oberbergischen Kreis

Vom 14. bis zum 16. Juni kommen die Fiat-Liebhaber mit ihren historischen Autos ins Oberbergische. Bei einer Rundfahrt durch das Oberbergische Land lernen sie Graesförders Heimat kennen. „Ich habe die Route so gewählt, dass wir an möglichst vielen Orten vorbeikommen, zu denen ich eine besondere Verbindung habe“, erklärt er. So führt die Fahrt unter anderem auch durch Bergneustadt, wo er bis 1972 wohnte und zur Schule ging.

Am Samstag,15. Juni, starten die Teilnehmer ihre Rundfahrt um 8.45 Uhr gemeinsam an der Erzquell-Brauerei. Die Fahrt führt zunächst durch Kaltenbach und Marienheide, vorbei an der Bruchertalsperre, weiter über Meinerzhagen bis hin zur Aggertalsperre und schließlich nach Lantenbach zur Sperrmauer. Nach einem kurzen Zwischenstopp geht es weiter Richtung Eckenhagen und Waldbröl bis hin zur Wiehltalsperre. „In der Holsteins Mühle in Nümbrecht erwartet die Teilnehmer eine Bergische Kaffeetafel“, verrät Graesförder. Im Anschluss geht es weiter nach Wiehl, wo die Besichtigung des Werksmuseums „Achse, Rad und Wagen“ der BPW Bergische Achsen geplant ist.

Mit 18 Jahren bekam Rolf Graesförder seinen ersten 600er Fiat. Die Liebe blieb, sodass er im Jahr 2011 wieder schwach wurde.

Mit seiner Leidenschaft für den Fiat 600 verbindet Graesförder zahlreiche Anekdoten. So schaut er beispielsweise gern zurück in seine motorisierte Jugend. „Ich hatte damals eine eigene Band. Wir haben uns ,The Others’ genannt“, verrät er. „Mit meinem Fiat habe ich immer die Basstrommel zu den Bandproben transportiert. Die passte genau unter das Stoffverdeck.“

Schon jetzt freut sich der 70-Jährige auf das Jahrestreffen, auf die seelenverwandten Teilnehmer und vor allem auf die vielen verschiedenen Automodelle des Fiat 600. Denn davon gebe es eine Menge, verrät er: „Der Fiat 600 wurde ab 1955 30 Jahre lang gebaut und zwar in allen möglichen Varianten.“