Die Hits der „Neuen Deutschen Welle“ haben viele Zuhörer im Bielsteiner Burghaus begeistert, wo die Gruppe „Die goldenen Reiter“ auftrat.
Konzert im BurghausDie goldenen Reiter wecken mit NDW-Songs nostalgische Gefühle in Bielstein
Die Tribute von Bielstein sind am Sonntag mit einer Bon-Jovi-Hommage zu Ende gegangen. „Die goldenen Reiter“, die bereits am Freitag ins Burghaus kamen, fielen etwas aus der Reihe des Minifestivals, denn sie sind eigentlich keine Tribute-Band. Sie widmen sich nicht nur einer einzigen Band, sondern einer ganzen Epoche. Mit ihren rein akustischen Instrumenten wie Ukulele, Akkordeon, Bass und Cajon haben sie zudem einen eigenen Sound, der sich von den Originalen entfernt.
Die Musik einer unvergessenen Zeit
Aber sie hatten sie alle dabei, die Hits der „Neuen Deutschen Welle“. Im nicht ganz voll besetzen Burghaus Bielstein, was wohl dem Wetter geschuldet war, sorgten die „Reiter“ mit Musik einer unvergessenen Zeit, gepaart mit Geschichten und Erinnerungen für einen unvergesslichen Abend. Die vierköpfige Coverband aus dem Ruhrgebiet lud das Publikum ein, mit ihnen zu feiern, zu singen und in Erinnerungen zu schwelgen.
Und die Zuhörer waren bereit, etwa die Freundinnen Monika, Martina, Silke und Susanne. Die Mittfünfzigerinnen sind in Bielstein zusammen zur Schule gegangen und freuten sich auf den gemeinsamen Abend und die Gelegenheit, alte Bekannte zu treffen. Auch Susanne Minten (56), die gemeinsam mit ihrer Tochter Aileen (36) das Konzert besuchte, fühlte sich bei den Hits der NDW in die Zeit der 1980er Jahre zurückversetzt. Stefanie Vongehr und Partner Uwe Augustin hatten sich bereits auf der Hinfahrt mit den Songs der vergangenen Zeit eingestimmt.
„Sie haben heute eine Aufgabe“, sagte Hans-Joachim Klein vom Wiehler Kulturkreis zur Begrüßung. „Ich habe der Band versprochen: Da sind zwar nur 60 bis 70 Leute, aber die tösen wie 350.“ Die Anwesenden taten denn auch ihr Bestes.
Die „Goldenen Reiter“ starteten mit dem Song von Joachim Witt, dem sie ihren Bandnamen entliehen haben. Sänger Oyo Steinke führte durch den Abend auf lustige Weise und kündigte jeden neuen Song mit einer kleinen Geschichte an. „Wer Spaß an Autos hat, dem ist am Ende scheißegal, was der Sprit kostet. Und wer dann noch einen Tankwart als Freund hat, der ist im Leben ganz weit vorne.“ Jeder wusste, dass nun „Ich will Spaß“ von Markus folgen würde.
Ein Ohrwurm löste denn nächsten ab, „Sternenhimmel“, „Nur geträumt“, „Schickeria“ „Carbonara“ und „Tausendmal berührt“ – die „Reiter“ kamen richtig in Schwung. Das Publikum war begeistert, sang, schnipste, klatschte, schunkelte und tanzte mit. „Toll“, fand das sogar die achtjährige Mara, die in Begleitung ihres Vaters Reiner Schilling dabei war.
Auch für die großen Kinder gab es noch eine zeittypische Leckerei: Bei Ideals „Monotonie“ verteilte Oyo Steinke die legendären Leckmuscheln. Ein Mittel gegen die Monotonie? Unnötig, davon konnte bei den „Goldenen Reitern“ nicht die Rede sein, sie waren eher „völlig losgelöst“.