Ein neues Baugebiet im Drabenderhöher Süden bietet Platz für ein Feuerwehrhaus, eine Kita und mehrere Wohnhäuser. Auch „Auf der Höhe“ im Norden geht es voran.
DorfentwicklungDrabenderhöhe baut an für Kita und Feuerwehr

Das neue Baugebiet soll auf der grünen Wiese (im Bild unten) am Ortseingang aus Richtung Marienberghausen entstehen.
Copyright: Andreas Arnold
Ein neues Feuerwehrhaus, eine neue Kita und eine Wohnsiedlung drumherum: Während am Nordende noch diskutiert wird (siehe Kasten), legt die Stadt Wiehl im Süden von Drabenderhöhe schon los: Der Ausschuss für Stadtentwicklung des Stadtrats hat die Aufstellung eines Bebauungsplans für ein etwa 5,4 Hektar großes Gelände an der Hillerscheider Straße beschlossen, das den Flurnamen „In der Freiheit“ trägt.
Es handelt sich um eine der wenigen Reserveflächen für Wohnungsbau im Flächennutzungsplan, erläuterte Silvia Böhnke von der städtischen Planungsabteilung. Nach jahrelangen Bemühungen ist es der städtischen Bau- und Entwicklungsgesellschaft gelungen, einen Teil des als „Holländer Wiese“ bekannten Geländes zu erwerben.
Im Drabenderhöher Ortskern ist es zu eng
Dort ist genug Platz für ein neues Feuerwehrhaus, allein dafür benötige man mehr als 6500 Quadratmeter, schätzt die Stadtverwaltung. Das bestehende Feuerwehrgerätehaus in Drabenderhöhe ist zu klein geworden und gemäß Brandschutzbedarfsplan deutlich zu erweitern. Dies ist am heutigen Standort an der Drabenderhöher Straße nicht möglich. Die Suche nach einem Ersatzstandort im Ortskern hat keine befriedigende Lösung gebracht. Zum einen soll nämlich im Einsatzfall eine gute Erreichbarkeit für die Einsatzkräfte gewährleistet sein, zum anderen ist eine unkomplizierte und gefahrlose Abfahrt wichtig. Ein Standort im neuen Plangebiet mit direkter Zufahrt zur K 40 biete sich „ideal“ an, findet die Stadtverwaltung.
Das neue Baugebiet bietet zudem eine Lösung für ein weiteres Platzproblem: Der Adele-Zay-Kindergarten ist nur zweigruppig, schon jetzt fehlen Kita-Plätze für den näheren Einzugsbereich. Darum gibt es bereits erste Pläne für einen Anbau am alten Standort. Die Überlegung der Stadtverwaltung: Da im neuen Wohngebiet sicher neue Familien mit Kleinkindern siedeln und der Bedarf weiter steigt, könnte man ihn auch an Ort und Stelle befriedigen, indem die Stadt einen Neubau errichtet. In dieser Weise würde man die Wege kurz halten und Elterntaxiverkehr vermeiden. Für eine neue Kita werden jedenfalls vorsorglich 2500 Quadratmetern reserviert.
Dennoch bleibt immer noch reichlich Platz für die in Drabenderhöhe besonders begehrten Baugrundstücke. Mit dem geplanten Mix aus Ein- und Mehrfamilienhäusern soll diese Nachfrage bedient werden. Zum anderen möchte die Stadt Wiehl mit barrierearmem Wohnraum in Mehrfamilienhäusern den Generationenwechsel in der angrenzenden Siebenbürger-Sachsen-Siedlung voranbringen. Das neue Quartier könnte mit einem Nahwärmenetz und eigener Heizzentrale ausgestattet werden, schlägt die Verwaltung vor.
Dominik Seitz (FDP) ist Vorsitzender des Drabenderhöher Heimatvereins und freut sich über das Baugebiet. Er warb aber für eine gute Anbindung: „Es wäre nicht gut, wenn eine weitere Trabantensiedlung an den Ort rangeklatscht würde.“ Katrin Schäfer sprach sich dafür aus, im Rahmen einer Konzeptvergabe zu gewährleisten, dass ökologische und soziale Fragen berücksichtigt werden. Carlo Riegert (SPD) begrüßt den Bau eines zeitgemäßen Feuerwehrhauses und wies darauf hin, dass im nun beginnenden Bebauungsverfahren alle Anregungen und kritischen Fragen aufgenommen werden können.
Weitere Bürgerwerkstatt in Drabenderhöhe
Das Baugebiet „Auf der Höhe“ am nördlichen Ortseingang von Drabenderhöhe wird bei einer vierten Bürgerwerkstatt noch einmal zur Diskussion gestellt. Am Donnerstag, 3. April, werden die beteiligten Planungsbüros dafür im Stadtteilhaus zunächst den aktuellen Planungsstand vorstellen.
Bei bisherigen Werkstätten hat sich eine dreiteilige „Insel“-Bebauung herauskristallisiert, die schrittweise realisiert werden soll. Als erster Bauabschnitt würde die Stadt mit der Entwicklung eines Quartiers mit dem Arbeitstitel „Im Drabenderbogen“ beginnen, das unmittelbar an die Discountermärkte und den Kreisverkehr an der Zeitstraße angrenzen wird. In der vierten und letzten Bürgerwerkstatt soll dieser Entwurf weiter konkretisiert werden: Soll es zwei „Zonen“ oder drei „Höfe“ geben? Welche Geschosshöhen sollen erlaubt sein? Sören Teichmann (CDU) gab sich als Vorsitzender des Planungsausschusses zuversichtlich, dass die ausführliche Bürgerbeteiligung dazu beitragen wird, dass die Stadt nicht am Bedarf vorbeiplant.