Der Erntezug in Drabenderhöhe ist Höhepunkt des dreitägigen Festes. Diesmal stand das Thema „Schnecken“ im Mittelpunkt.
Erntedankzug in DrabenderhöheHunderte Schaulustige freuten sich über 40 bunte Erntewagen
Viele Hundert Schaulustige säumten am Sonntagnachmittag in Drabenderhöhe die Straßenränder beim Festzug, dem Höhepunkt des dreitägigen Erntedankfestes in der Wiehler Ortschaft. Am Freitag zuvor hatte es eine „Stallparty“ mit DJ Uwe Walter gegeben, am Samstagnachmittag einen Familien-Erntedankgottesdienst in der evangelischen Kirche mit dem Posaunenchor Drabenderhöhe-Mühlen.
Das Erntepaar Andrea und Soeren Ruland aus Wiehl-Niederhof pflanzte nach dem Gottesdienst einen Baum im Pfarrgarten – sein Motto: „Aus Dankbarkeit für unsere Heimat – Landwirtschaft und Tradition bewahren!“ Der Abend war dem Festakt mit Auftritten örtlicher Chöre gewidmet und der Hamburger Musikgruppe My Coverband.
Erntepaar genoss mit seinen drei Kindern den Zug
Nach dem Empfang am Sonntag beim Erntepaar in Niederhof setzte sich der Erntedankzug in Bewegung. Aufgrund des doch etwas längeren Zugwegs gesellten sich einige Gruppen erst in Drabenderhöhe hinzu. Jubelnd wurde das Erntepaar mit seinen drei Kindern in dem liebevoll geschmückten Erntewagen begrüßt, sichtlich genoss es das Bad in der Menge.
Bunt verziert mit Kürbissen, Maiskolben, Kornähren und Blumen, insbesondere viele Sonnenblumen, waren die knapp 40 Wagen, die sich ihren Weg auf einem Rundkurs durch den Ort bahnten. Darauf gab es etwa ein Hochbeet („Ist das Beet auch noch so klein, kann die Ernte riesig sein“), historische Landwirtschaftsgeräte – mit dem Motto „Alte Liebe rostet nicht“ – und auch ein Füllhorn von der Nachbarschaft Unterwald zu sehen, voll mit Weintrauben, Mais, Kartoffeln, Zucchini und sogar Paprika. Ein großes Thema in diesem Jahr war die Schneckenplage, mehrere Wagen widmeten sich diesen Unholden. Die Gruppe aus dem „Freistaat Brächen“ versuchte, diesem Übel mit einem Gerstengetränk aus der Bielsteiner Brauerei beizukommen.
Viele Sprüche, auch politische Kommentare
Im Treckerkorso zum Bundestag Dazu gab es Sprüche wie „Ist der Sommer kalt und nass, haben nur die Schnecken Spaß“ oder „Dieses Jahr hält uns die Schnecke auf Trab, in Dahl wird die Ernte knapp!“ Unter dem Motto „Gehts dem Bauern ans Benzin, fährt er nach Berlin“ hatten die Hillerscheider einen Treckerkorso von ihrem Heimatdorf bis zur Glaskuppel des Bundestags gebaut.
Im Zug unterwegs waren auch sehr viele Kinder. Die Gemeinschaftsgrundschule Drabenderhöhe erinnerte mit ihren Kostümen an die vielfältigen Wetterkapriolen in diesem Jahr, beginnend mit strahlenden Sonnen über Regen mit Schirmen und zahlreichen Tropfen und leuchtenden Regenbogen bis hin zu heftigen Gewittern. Der evangelische Kindergarten präsentierte sich als Zwerge, bei der DRK-Kita Adele Zay hieß es: „Manchmal spitz und manchmal rund – unsere Ernte ist kunterbunt und gesund“.
Viele Musik und eine historische Feuerwehrspritze von 1883
Musikalisch begleitet wurde der Erntedankumzug vom Musikverein aus Nümbrecht Heddinghausen, dem Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe und dem Musikverein Much. „Kurt führ hinger de Bach“ schwangen die Bröltalerinnen und Bröltaler dazu auf ihrem Wagen das Tanzbein, getreu ihrem Motto: „Das Bröltal erstrahlt in vollem Glanz – nun starten wir den Erntetanz“.
Als Besonderheit ging diesmal auch die Löschgruppe Drabenderhöhe mit im Zug, die sonst üblicherweise für die Absperrungen in der Ortschaft gesorgt hatte. Die Feuerwehrleute präsentierten sich zünftig in Trachten und führten eine fahrbare und bunt geschmückte, handbetriebene Spritze von 1883 mit sich. Die Absicherung wurde daher von der Bielsteiner Einheit gerne übernommen. Moderiert wurde das Spektakel wie gewohnt von Anette Müller und Uli Frommold bei der Mauer an der evangelischen Kirche sowie von Thomas Seimen und Angelika Knips am Gemeindehaus. Dort konnten die Schaulustigen die Wagen nach dem Festzug noch einmal gründlich betrachten und sich anschließend an der obligatorischen Kaffeetafel im Gemeindehaus ausgiebig stärken.