Tage danach gerät Marvin Bollow immer noch ins Schwärmen, wenn er an das Wochenende in Duisburg denkt. Er ist Trainer der C-Jugend-Fußballer des FV Wiehl, die sich für die deutschen Futsal-Meisterschaften qualifiziert hatten, und in der Sportschule in Wedau mit fünf anderen Teams der Altersklasse um den Titel kämpften. Es blieb zwar eine leichte Wehmut, dass den jungen   Wiehlern im Finale ein Sieg verwehrt war, doch je mehr Zeit dazwischen liegt, desto größer ist der Stolz auf das Erreichte, mit dem die C-Junioren Vereinsgeschichte schrieben.

Der 25-jährige Trainer weiß, wovon er spricht. Vor zehn Jahren stand er als C-Jugend-Spieler im Finale des Westdeutschen Fußballverbandes. Seine Mannschaft schaffte damals nicht den Sprung in die Endrunde um die deutsche Meisterschaft. „Trotzdem unterhalten wir uns bei jedem Treffen mit den ehemaligen Mannschaftskollegen darüber, wie toll unser Finale war“, erzählt Bollow. Als Zweiter der West-Regionalmeisterschaften hatte sich seine Mannschaft nun fürs zweitägige Bundesfinale qualifiziert.

Die jungen Fußballer wurden in extra gedrehten Videos präsentiert

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) als Ausrichter des Turniers   in der Sportschule Wedau, wo die Mannschaften auch übernachteten, hatte einiges für die Teams vorbereitet. Neben verschiedenen Geschenken wie T-Shirts, Ballsäcken oder Leibchen wurden von allen Mannschaften und Fußballern professionelle Videos gedreht. In den anschließenden Spielen wurden die Jungen einzeln eingeblendet. Die Partien wurden live auf auf Sportdeutschland.TV gezeigt.

Mit elf Fußballern waren Marvin Bollow, sowie seine beiden Co-Trainer Philipp Richter und Eugen Richter nach Duisburg gereist. „Vielleicht war das ganze Drumherum eine Nummer zu groß für mein Team“, sagt Bollow rückblickend. Neben der Aufregung kam die etwas unglückliche Gruppenauslosung hinzu, die Wiehl in der Vorrunde die späteren Finalisten Cottbus und Hannover bescherte.

Die C-Jugend des FV Wiehl spielte  mit den späteren Finalisten auf Augenhöhe

Sportlich hielten die Wiehler mit, kassierten im Auftaktspiel gegen Energie Cottbus aber ein „blödes Gegentor“, so der Trainer. Die Cottbuser gingen nach einem umkämpften Spiel mit 2:0 in Führung. Der Anschlusstreffer zum 1:2 durch Schlüsselspieler Luca Munteanu konnte nichts am Endergebnis drehen, da kurze Zeit später ein bitteres Eigentor die 1:3 Niederlage festnagelte. „Wer weiß, wenn wir das 1:0 geschossen hätten“, so Bollow.

Anschließend hätte es gegen den späteren Bundesfinal-Sieger HSV Hannover kaum unglücklicher laufen können. Nach der Auftaktniederlage gegen Cottbus musste der FV Wiehl nachlegen, und das merkte man den Kickern an. Nachdem sie durch die Treffer von Felix Feuerbach, Luca Munteanu und Rafael Baum mit 3:2 in Führung gingen, reagierte der gegnerische Trainer mit einem Taktikwechsel und ersetzte den Torwart durch einen weiteren Feldspieler. In Überzahl drehte Hannover die Partie zum 4:3-Erfolg.

Historischer Erfolg

Wiehler U15 zählt zu den sechs besten Futsal-Teams Deutschlands

Von

Paul Oberbüscher

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Die beiden Niederlagen hingen dem FV sichtlich in den Knochen, was in Kombination mit Nervosität deutlich spürbar war. Im Spiel um Platz fünf blieben die Wiehler U15 gegen den Süd-Futsal-Sieger 1. FC Normania Gmünd ebenfalls mit 0:1 sieglos und beendeten das Turnier auf dem sechsten Platz. Gezählt hatte der Wiehler Trainer 26:3-Torschüsse zugunsten seines Teams.

„Es war   ein supertolles Event, das die Mannschaft noch mehr zusammengeschweißt hat“, zieht Bollow sein Fazit. Zumal seine Mannschaft eigentlich gar nicht in der Halle trainiere. „Wir haben technisch starke Spieler und das kommt uns im Futsal entgegen“, lobt Bollow sein Team, das er seit der U9 trainiert.

Auch in der Meisterschaft müssen sich die FV-Junioren nicht verstecken. Nachdem sie die Hinrunde in der Bezirksliga ungeschlagen beendet haben, ging es für sie im neuen Jahr nun in der Mittelrheinliga weiter. Da steht am Sonntag das Auswärtsspiel beim SC West Köln an