Wenn die Session so jeck über die Bühne geht wie die Prinzenproklamation am Samstagabend, dann steht den Bielsteiner Karnevalisten und ihrem Prinzenpaar Nils I. aus dem Hause Becher und Prinzessin Tina eine tolle Zeit bevor. In der ausverkauften Aula am Schulzentrum inthronisierte Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker die beiden. „Ihr seid ein Prinzenpaar mit Herz und Seele“, rief er ihnen zu.

„Wir sind ganz schön aufgeregt“, hätten ihm die Tollitäten am Rande der Sessionseröffnung verraten. Aber davon war am Samstag nichts zu spüren. „Wir rocken hier die Bude“, versprach Prinz Nils, und mit der temperamentvollen Prinzessin Tina an seiner Seite und einem temperamentvollen Schmölzchen im Rücken hielt er prompt Wort.

Die oft fantasievoll kostümierten Jecken machten es den neuen Galionsfiguren des Bielsteiner Karnevals sehr leicht. An den Tischen nahmen sie die Einladung zum Feiern nur zu gerne an. Viele oberbergische Karnevalsvereine waren in Bielstein mit Abordnungen vertreten. Das sicher auch, weil das Bielsteiner Prinzenpaar gute Kontakte im Karneval hat: Der Prinz ist sonst der Prinzenführer, die Prinzessin koordiniert beim KVB die Termine.

Ex-Schmölzchen als Eisbrecher

Jedenfalls erfüllte sich so gleich zu Beginn das Bielsteiner Sessionsmotto als goldrichtig: „In den Farben getrennt, in den Herzen vereint – wir feiern Karneval, bis der Nubbel brennt“. Dazu passt, dass mit Philip Caucal beispielsweise der Präsident der Großen Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Lindlar Teil des Bielsteiner Hofstaats in der noch jungen Session ist.

Bevor das neue Paar ins Rampenlicht trat, feierte das scheidende Prinzenpaar mit Volker I. (Stache) und Prinzessin Jana samt Hofstaat angemessen ausgelassen Abschied und drehte noch mal richtig auf. „Das war eine Wahnsinns-Eisbrechernummer“, zollte KVB-Präsident Michael Becher als altgedienter und wie immer gut aufgelegter Moderator des Abends Respekt. Im Anschluss eroberten die Lollipops als erste der Bielsteiner Tanzgruppen nicht nur die Bühne, sondern auch die Herzen der närrischen Besucher im Sturm. Für ihre drei souverän und mit viel Spaß vorgetragenen Tänze ernteten die Jüngsten aus der KVB-Familie ihren verdient ausgiebigen Applaus.

Ausverkaufte Arena

4000 jecke Gummersbacher feiern mit Brings, Domstürmern und Klüngelköpp

Von

Michael Kupper

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Auch die älteren Gruppen nutzen ihr Heimspiel in der Bielsteiner Aula für tolle Showeinlagen – sowohl die Crazy Boys and Girls als auch die Tanzmäuse weckten mit ihren Leistungen Vorfreude auf die Session. Der ehemalige Paveier-Sänger Micky Brühl hatte seinen Auftritt krankheitsbedingt absagen müssen, ihn ersetzten „Die Weisweiler“ mit ihrer mitreißenden Partytrompeten-Show.

Auch die Bands des Abends trafen exakt den Ton, der die Aula zum Kochen brachte: Kempes Feinest, Kaschämm oder auch „Veedel vor 12“ lieferten wie bestellt: Party! Entscheidend sei, so hatte es Bürgermeister Stücker zuvor gesagt, dass der Karneval für Heiterkeit und Gelassenheit stehe. „Das können wir in diesem Jahr alle richtig gut gebrauchen.“

Sonst noch was? Ja, klar: Unter jedem Stuhl in der Aula klebte unbemerkt ein Schnapsfläschchen. Prinz Nils lüftete das Geheimnis, und der ganze Saal prostete dem Prinzenpaar zu.