Für die Etats wird auch Geld aus dem Topf für den Neubau des Gymnasiums genommen.
Steigende KostenBrandschutzetats in den Kommunen Oberbergs müssen massiv erhöht werden
Bei der Ausstattung der Feuerwehr wird nicht gespart. Dieser Grundsatz gilt in allen Rathäusern, immerhin geht es um die Sicherheit der Bevölkerung. Und die Ehrenamtler müssen auch bei Laune gehalten werden. Nun sind die besonders ausgestatteten Fahrzeuge der Löschzüge ohnehin besonders kostspielige Anschaffungen.
Die aktuelle Teuerungsrate hat dieses Problem noch einmal massiv verschärft, wie sich derzeit beispielsweise in Wiehl und Reichshof zeigt. Der aktuelle Brandschutzbedarfsplan in Wiehl sieht Ersatzbeschaffungen für den Rüstwagen in Bielstein und die Drehleiter in Oberwiehl vor. Letztere kostet allein eineinhalb Millionen Euro.
Geld aus dem Topf für den Neubau des Gymnasiums
Der Oberwiehler Standort soll zudem ein zusätzliches Hilfeleistungslöschfahrzeug bekommen und gibt den alten Wagen ab an den neuen Standort bei der Firma Kampf in Mühlen. „Auf Grund der derzeitigen marktüblichen Preissteigerungen sind die Haushaltsplanansätze nicht auskömmlich“, warnte nun die Wiehler Stadtverwaltung.
Die für 2023 geplante Finanzierung zweier Mannschaftstransportwagen wurde daraufhin um ein Jahr verschoben. Zudem holte man sich im Stadtrat grünes Licht für eine Umbuchung: Um die Drehleiter bezahlen zu können, muss eine Finanzierungslücke in Höhe von 800.000 Euro gefüllt werden. Das Geld wird aus dem Topf für den Neubau des Gymnasiums genommen.
Gestiegene Rohstoff- und Energiepreise belastet Planungen
Bei diesem Etatposten, versicherte die stellvertretende Dezernentin Alexandra Noss kürzlich im Hauptausschuss auf besorgte Nachfrage aus der Politik, sei man noch „voll im Soll“, die Planungen seien ausreichend gedeckt. In der Reichshofer Haushaltsplanung hatte man für die Ergänzung des Feuerwehrfuhrparks eine Kostensteigerung von fünf Prozent bereits eingeplant.
Eine aktuelle Preisabfrage habe gezeigt, dass dieser Aufschlag bei weitem nicht ausreiche, teilte die Verwaltung im Bauausschuss des Gemeinderats mit. Ursache sind auch dort gestiegene Rohstoff- und Energiepreise und Lieferengpässe.
Auf 335.000 Euro beziffert die Gemeindeverwaltung den Mehrbedarf. Diese Zahl ließ die Politiker zurückschrecken, eigentlich gilt der Beschluss, dass die Gemeindekasse nicht mit einer Nettoneuverschuldung belastet werden darf. Die Fraktionen sahen Beratungsbedarf und vertagten die Entscheidung auf die Ratssitzung am 21. Juni.