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TreffenOberbergische Christen zeigen Flagge für die Demokratie

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Im Gemeindehaus in Bielstein fand das zweite Treffen der Demokratiekirche statt.

Im Gemeindehaus in Bielstein fand das zweite Treffen der Demokratiekirche statt.

Das zweite Treffen der neu gegründeten Demokratiekirche Oberberg brachte in Bielstein Katholiken und Protestanten zusammen.

Dienstagabend begegneten sich Christen konfessionsübergreifend aus dem oberbergischen Kreis im Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Oberbantenberg-Bielstein zum zweiten Treffen der neugegründeten Demokratiekirche Oberberg. In ihrer Begrüßung schilderte Diakonin Renate Baumann, stellvertretend für die erkrankte Pfarrerin Silke Molnár, dass sie einmal einen Löwenzahn ausgegraben habe, der sich lange gut gehalten habe, aber sofort gewelkt sei, als sie die Wurzel entfernte: „Das Gleiche geschieht, wenn sich die Demokratie von der Wurzel des Glaubens abkoppelt.“

Jenseits von Parteipolitik für christliche Werte einsetzen

Mitorganisator Bernhard Wunder, Leiter des Katholischen Bildungswerks Oberberg, schilderte die bisherige Entwicklung der Demokratiekirche. So habe er nach dem Bekanntwerden des rechten Geheimtreffens in Potsdam Silke Molnár auf mehreren Kundgebungen hier in der Region getroffen. Dabei sei der Entschluss getroffen worden, die Demokratiekirche zu gründen: „Nicht mit der Absicht, die Kirche zu demokratisieren, sondern demokratische Werte in der Gesellschaft zu schützen und zu erhalten.“

Im Kern bestehe die Notwendigkeit, dass sich Christen jenseits von Parteipolitik für christliche Werte einsetzen. Zwischenzeitlich sei bereits eine Satzung erarbeitet worden, damit sich in den nächsten Wochen ein Trägerverein gründen könne, der in der Lage ist, Stiftungsmittel und Spenden zu requirieren. Zweck des Vereins sei die allgemeine Förderung des demokratischen Staatswesens, die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements zugunsten gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Zwecke, die Förderung der Religion sowie die Förderung von Erziehung und Bildung. Darüber hinaus gebe es bereits eine Homepage mit aktuellen Informationen und Terminen, berichtete Wunder. Dort bestehe die Möglichkeit, zusätzlich einen Newsletter zu abonnieren: „Dafür haben wir bereits rund 60 Anmeldungen, aber es dürfen ruhig noch ein paar mehr sein“, sagte Wunder.

Nun soll es darum gehen, das Programm für die nächsten Monate zu gestalten und die Frage zu klären, wo und auf welchen Wegen die Demokratiekirche Präsenz zeigen könne. Schnell war sich die Gruppe einig, dass dies auf verschiedene Weise geschehen müsse, besonders auch durch die Nutzung sozialer Medien, um die Jugend zu erreichen. Eine Teilnehmerin regte an, sich bei der Menschenkette von „Omas gegen Rechts“ am morgigen Samstag um „5 vor 12“ auf dem Gummersbacher Lindenplatz zu präsentieren.