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Jecke PremiereBielsteiner Karnevalsprinz erobert erstmals die Wiehler City

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Sofort in die Herzen der Bielsteiner Jecken schunkelte sich der neue Prinz Michael aus dem Hause Becher.

Von wegen Burghof. Erstmals haben die Bielsteiner Karnevalisten am Samstagmittag die fünfte Jahreszeit auf dem Rathausplatz in Wiehl eingeläutet – dem „schönsten Bielsteiner Ortsteil“, wie die Blau-Weißen mit einem Augenzwinkern betonten. Dabei war die Sessionseröffnung des Karnevalsvereins Bielstein (KV) mitten in der Stadt und nach zwei karnevalslosen Jahren mit allerlei Premieren gespickt.

So übernahm die Begrüßung der gut gelaunten Kostümierten und befreundeter Karnevalisten aus Engelskirchen, Ründeroth, Denklingen, Waldbröl und Lindlar nicht etwa KV-Präsident Michael Becher, wie es seit langem Bielsteiner Tradition ist. Doch das hatte seinen guten Grund.

Bomig stellt das Dreigestirn

Stellvertreter Tobias Rhode kündigte den 53-Jährigen nämlich als designierten Prinz Michael III. an, der das Trifolium, diesmal gestellt von der Bomiger Gruppe „Höhenspatzen“, bis zum Aschermittwoch anführen wird. An seiner Seite weiß er die starken Schultern von Bauer Volker „Zimbo“ Zimmermann, für den in dieser Session ein Traum wahr wird, wie der 61-Jährige verriet und sich sofort in die Herzen seiner Untertan schunkelte.

In dem ohnehin schon rekordverdächtig großen Hofstaat hat Bauer Zimbo die „Bauernmädchen“ eingerichtet, einen sechsköpfigen Stab junger Adjutantinnen, in dem er der Hahn im Korb ist. Das muss ihm erst einmal jemand nachmachen.

Jungfrau steckte noch in Quarantäne

Die Jungfrau in Quarantäne – auch das wurde bislang noch nicht in der Bielsteiner Chronik notiert: Ausgerechnet vor dem Startschuss der Session hatte es „Ihre Lieblichkeit“ Jungfrau Helmine alias Helmuth Mangesius (51) erwischt. Vertreten wurde er auf dem Rathausplatz von seinem Schwiegervater Daniel Theil, der eine launige Rede mitgebracht hatte.

Bei ihrem Marsch über die Wiehler Bahnhofstraße wurden Prinz und Bauer von den KV-Tanzgruppen eskortiert, vorweg das Siebenbürgen-Blasorchester Drabenderhöhe mit „Brings“-Hymnen und die Lollipops, der jüngste Bielsteiner Bühnennachwuchs. „In allen vier Tanzgruppen gibt es Tänzerinnen und Tänzer, die schon lange trainieren, aber coronabedingt noch nie auftreten konnten – die brennen natürlich auf die kommenden Wochen“, sagte KV-Sprecherin Susi Wurth.

Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker sorgte mit drei kräftigen Hammerschlägen für das erste Fassbier der Session. Mit einem Schmunzeln warnte er die Bielsteiner allerdings davor, den Ortswechsel nicht für einen verfrühten Rathaussturm zu nutzen.

Am kommenden Samstag sollen die Tollitäten in der Aula Bielstein proklamiert werden – inklusive Jungfrau. Die Veranstaltung ist ausverkauft.