AboAbonnieren

Tauchunfall21-jähriger Rettungsschwimmer stirbt nach Badeunfall in Wiehler Wasser-Welt

Lesezeit 2 Minuten
Das Außenbecken der Wiehler Wasser-Welt.

Das Außenbecken der Wiehler Wasser-Welt.

Der junge Mann, der nach einem Badeunfall in der Wiehler Wasserwelt gestorben ist, war ausgebildeter Rettungsschwimmer.

Wie erst in dieser Woche bekannt wurde, hat es Mitte Februar in der Wiehler Wasser-Welt einen Badeunfall mit tödlichem Ausgang gegeben. Ein 21-jähriger Wiehler, ein ausgebildeter Rettungsschwimmer, hat im Verlauf eines Tauchversuchs im Sole-Außenbecken einen sogenannten „Schwimmbad-Blackout“ erlitten. Der junge Mann wurde reanimiert und ins Krankenhaus gebracht, erlag aber neun Tage später den Folgen der Ohnmacht. In der vergangenen Woche wurde er bestattet.

Wie der Wiehler Beigeordnete Peter Madel mitteilt, habe die Stadt den Vorfall nicht öffentlich gemacht, weil der tödliche Ausgang des Unglücks zunächst nicht absehbar war und man Rücksicht auf die Familie nehmen wollte. Ein Sicherheitsproblem gebe es in der Wiehler Wasser-Welt nicht. Der junge Mann sei an diesem Abend in Begleitung von zwei Freunden gewesen, und alle hätten sich ruhig verhalten, sodass der Schwimmmeister keine gefährliche Situation habe erkennen können. „Unsere Mitarbeiter haben sich richtig verhalten.“

Tödlicher Badeunfall in Wiehl: Gefährlicher Ehrgeiz bei Tauchübung

Als der Unfall dann passierte, muss es sehr schnell gegangen sein. Offenbar hat der junge Mann vor der Tauchübung absichtlich tief ein- und ausgeatmet und dabei den Kohlendioxidgehalt im Blut gesenkt. Tieftaucher wenden diese Technik an, um den Atemreflex hinauszuzögern. Wird der Taucher dann aber wegen des Sauerstoffmangels unter Wasser plötzlich ohnmächtig, setzt der Atemreflex ein, der Betroffene nimmt Wasser auf und ertrinkt.

Auch die oberbergische Polizei erfuhr erst spät vom tödlichen Ausgang des Unfalls. Behördensprecher Michael Tietze berichtet, dass die Polizei an jenem Abend nicht beteiligt worden war, weil der Verunglückte nach der Wiederbelebung stabil und kein Fremdschulden zu erkennen war. Als sein Zustand kritischer wurde, habe man den jungen Mann nach Köln verlegt. Nach seinem Ableben fiel das Todesermittlungsverfahren darum in die Zuständigkeit der dortigen Beamten.

Torsten Richling ist Vorsitzender der Wiehler Ortsgruppe und des oberbergischen Bezirks der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und teilt mit, dass Schwimmbad-Blackouts immer wieder vorkämen, allerdings wisse er von keinem oberbergischen Fall aus den vergangenen Jahren. Der Verunglückte, sagt Richling, habe bei der DLRG eine Rettungsschwimmerausbildung absolviert, sei aber schon lange nicht mehr aktiv gewesen. In der DLRG-Ausbildung werde vor der Gefahr einer Unterwasserohnmacht nach Hyperventilation gewarnt, merkt der DLRG-Vorsitzende an.

Eine Grundregel bei Langstreckenübungen sei, dass der Taucher unter genauer Beobachtung eines Begleiters am Beckenrand bleibt. Gerade ungeübte Taucher sollten bedenken: „Es gibt immer ein Risiko, wenn einen der Ehrgeiz packt.“