Die Firma Guxmühle hatte in Wiehl bereits ein Krematorium errichtet, ohne jedoch eine Lizenz für den Betrieb zu besitzen. Der Rat der Stadt lehnte diesen Antrag nun ab. Allerdings gab es auch zahlreiche Enthaltungen.
Viele EnthaltungenRat der Stadt Wiehl lehnt Antrag auf Krematorium-Betrieb ab
Der Rat der Stadt Wiehl sieht zumindest zurzeit keine Notwendigkeit für die Errichtung und den Betrieb eines Krematoriums im Stadtgebiet. Ein Antrag der Nümbrechter Firma Guxmühle, ihr die Aufgabe der Totenverbrennung zu übertragen, wurde im Stadtrat abgelehnt.
Die Entscheidung fiel einstimmig, allerdings bei Enthaltung der Fraktionen von Grünen, FDP, BfgW und Linkspartei.
Anlage betriebsbereit, aber ohne Lizenz
Hintergrund ist, dass das Unternehmen nach Erteilung einer Baugenehmigung in Bomig eine Anlage bereits betriebsbereit aufgebaut hatte, als den Beteiligten klar wurde, dass es zudem einer Lizenz bedarf. Bürgermeister Ulrich Stücker führte aus, dass im Zuge der politischen Beratungen deutlich geworden sei, dass das Krematorium nicht gewollt ist.
Um die Prüfung des Antrags formal abzuschließen, sei ein Ratsbeschluss erforderlich. Die Einleitung des Übertragungsverfahrens sei „kein Geschäft der laufenden Verwaltung“, bekräftigte er nun in der Wiehler Ratssitzung.
Dr. Erwin Kampf (FDP) hatte dagegen zuvor argumentiert, dass die Politik diesmal nicht bereit sei, „die Kartoffeln aus dem Feuer zu holen“. Hier handele es sich nicht um eine Angelegenheit des Rates. Zudem schütze ein politisches Votum auch nicht vor möglichen Schadenersatzansprüchen. Die FDP-Fraktion, sagte Kampf, stimme aber nicht gegen den Beschlussvorschlag der Stadtverwaltung, sondern werde sich „in weihnachtlicher Milde“ bloß der Stimme enthalten. (tie)