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ErweiterungNagelneues Hundehaus für das Wiehler Tierheim Koppelweide

Lesezeit 3 Minuten
Blick in den neuen Zwingerbereich des Tierheims, in dem eine Frau mit einem Hund schmust.

Tierheimleiterin Angelika Reiser mit dem ersten Vierbeiner, der in den neuen Zwingern des Tierheims Koppelweide untergebracht ist: Staffordshire-Terrierin Laska.

Große Freude bei den Tierschützern aus Wiehl: Das neue Hundehaus im Tierheim Koppelweide ist in Betrieb und hat seine ersten Bewohner aufgenommen.

An jedem ersten Sonntag im Monat ist wieder Besuchertag im Tierheim Koppelweide. Am vergangenen Wochenende wurde der Hof weihnachtlich dekoriert, denn der zweite Advent gab besonderen Grund zu feiern: Das neue Hundehaus hat seine ersten Bewohner aufgenommen.

Dank der sechs zusätzlichen Zwinger kann das Tierheim jetzt bis zu 30 Hunde problemlos aufnehmen, ohne Räume doppelt belegen zu müssen. Der räumliche Zuwachs kommt zur rechten Zeit: „Bei uns werden beinahe täglich neue Hunde abgegeben“, sagt Angelika Reiser (55). Die kommissarische Vorsitzende des Tierschutzvereins und ehrenamtliche Tierheimleiterin berichtet mit Sorge, dass viele Halter sich derzeit aus wirtschaftlichen Gründen von ihren Hunden trennen.

Oberbergische Tierschutzstiftung kann helfen

„Unter anderem haben sich die Tierarzthonorare verdreifacht.“ Wenn das Tier krank wird, kommen immer mehr Besitzer ans Ende ihrer Möglichkeiten. So in diesen Tagen eine Familie, die ihre Schäferhündin abgab: „Die Frau stand weinend bei uns auf dem Hof.“ Hilfe in wirtschaftlicher Not Angelika Reiser und ihr Team suchen mit den überforderten Halter nach der besten Lösung. Manchmal hilft schon eine Futterspende.

Das Tierheim kann auch Kontakt zu der „Oberbergischen Tierschutzstiftung Hund, Katze, Mensch“ vermitteln, die bedürftige älteren Menschen unterstützt, damit sie ihr Tier nicht abgeben müssen, nur weil sie für Futter, Medikamente oder Operationen nicht mehr aufkommen können. Keine Lösung sei es, Tiere in der Nacht über den Zaun des Tierheims zu werfen, so wie es kürzlich drei Möpsen widerfahren ist, sagt Angelika Reiser.

Es ist keine Lösung, Tiere in der Nacht über den Zaun des Tierheims zu werfen. 
Angelika Reiser, Leiterin des Tierheims Koppelweide

Die „Men in Black“ namens Norbert, Heinz und Jürgen haben übrigens inzwischen ein neues gemeinsames Zuhause gefunden. Andere Hunde warten darauf noch. Wie Laska, die als Staffordshire Bullterrier ein Imageproblem hat, obwohl sie ein überaus familientaugliches Tier und kein „Kampfhund“ ist, wie Tierheimleiterin Reiser versichert.

Immerhin: Laska hat jetzt ein Appartement mit Fußbodenheizung. Angelika Reiser ist Horst Giesen und ihren anderen Vorgängern an der Spitze des Vereins dankbar, dass diese bei der Planung des Hundehauses viel Sachverstand bewiesen haben. Doch auch sie selbst hat ihre Erfahrung als professionelle Hundetrainerin eingebracht, etwa indem sie Gitterluken einbauen ließ, durch die man bissigen Tieren einen Maulkorb anlegen kann.

Runderneuerung des Tierheims in Wiehl steht bevor

Das nächste Projekt bei der Rundumerneuerung des Tierheims ist die Sanierung der Böden in den alten Hundezwingern. Zuvor aber steht am 14. Dezember die Neuwahl des Vorstands an. Angelika Reiser und die anderen beiden amtierenden Mitglieder Janin Lindemann und Alexia Hielscher wollen antreten.

Reiser sagt, dass sie für ihren Führungsstil viel positives Feedback von den 13 Festangestellten und den Ehrenamtlern bekommen habe und nun um Vertrauen bei den wichtigen Sponsoren werbe. „Die Leitung des Vereins und des Heims macht viel Arbeit, aber auch sehr viel Spaß.“