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Oscar-VerleihungWiehler Filmemacher fährt nicht nach L.A.

Lesezeit 2 Minuten
Zwei Männer vor einer großen Oscar-Statue.

Im Oktober überreichte der kanadische Regisseur Jason Reitmann (l.) in London Jens Kevin Georg den Studenten-Preis. In Los Angeles wird der Wiehler nicht dabei sein.

Es bleibt beim Studenten-Oscar in Silber. Die Nominierung für einen Academy-Award bleibt dem Filmemacher Jens Kevin Georg verwehrt.

Den Studenten-Oscar in Silber hat er seit Oktober in der Tasche. Und auch die Nominierung für die Shortlist des eigentlichen Academy-Awards in der Kurzfilm-Kategorie war ein toller Erfolg für den Drabenderhöher Jungfilmer Jens Kevin Georg (30). Dass es nun nicht für die Nominierung unter die letzten fünf gereicht hat, nimmt er sportlich.

Am 2. März werden in Los Angeles die Oscars verliehen. Zum 97. Mal gibt es im Dolby Theatre wieder die goldene Statue in 23 verschiedenen Kategorien zu gewinnen. Jens Kevin Georg wird nicht dabei sein. Die Bekanntmachung der Nominierungen hat er am Donnerstag   zusammen mit dem Team in Berlin verfolgt. „Natürlich gab es auch Leute, die enttäuscht waren“, berichtet der Regisseur hinterher. „Aber im Grunde dürfen wir dankbar sein. Wir haben mit dem Film viel mehr erlebt, als wir erwartet haben.“

Wiehler Filmemacher machte unvergessliche Erfahrungen

Zu den herausragenden Erfahrungen gehört für ihn, dass internationale Filmprofis, die er selbst verehrt, seinen Film gesehen haben. „Das war schon surreal.“ Die Studenten-Oscar-Verleihung in London im Oktober sei ein Erlebnis gewesen, das er und sein Team so bald nicht vergessen werden. „Kruste“ erzählt davon, wie es ist, ein Außenseiter zu sein, sagte Jens Kevin Georg bei der Gala in London. Der 25-minütige Kurzfilm handelt von dem zwölfjährigen Fabi, der sich in den Sommerferien auf Opas Hof endlich als vollwertiges Familienmitglied beweisen soll.

Die Oscar-Kampagne zu begleiten, sei in den vergangenen Monaten ein Vollzeit-Job gewesen, sagt Jens Georg. „Es war mit viel Arbeit verbunden, auf die Shortlist zu kommen.“ Er freue sich darauf, jetzt wieder am Drehbuch für seinen nächsten Film arbeiten zu können. Darin beschäftigt er sich mit seinen Wurzeln in Siebenbürgen. „Es geht jetzt in Richtung Liebesgeschichte“, verrät der Filmemacher.

Das nächste Projekt sei eine schöne Möglichkeit, „viele neue Fehler zu machen, aus denen ich lernen kann“. Wenn irgendwann die Finanzierung steht und er mit den Dreharbeiten für den Langfilm beginnt, will er auf jeden Fall wieder mit dem „Kruste“-Team zusammenarbeiten: „Notfalls werde ich sie dazu zwingen.“