Neben 52 Fehlalarmen und 199 technischen Hilfeleistungen waren die Wiehler Feuerwehren 2022 bei 80 Brandeinsätzen gefordert.
JahresdienstbesprechungWiehler Löschgruppen rückten im Jahr 2022 insgesamt 331 Mal aus
Die Wiehler Feuerwehr hatte im vergangenen Jahr so viele Einsätze wie noch nie. 331 Mal rückten die Löschgruppen aus, neben 52 Fehlalarmen und 199 technischen Hilfeleistungen (zum Beispiel bei Autounfällen) waren es 80 Brandeinsätze – nahe doppelt so viele wie im Vorjahr. Der Anstieg sei auf die Häufung von Wald- und Wiesenbränden zurückzuführen, sagte Wehrführer Jens Schmidt am Freitag bei der Jahresdienstbesprechung der Wiehler Wehr im Gerätehaus auf der Eichhardt: „Der Klimawandel hat die Einsatzstatistik erreicht.“
Wehrführer Schmidt hatte in seinem Bericht auch positive Nachrichten. In fast allen Bereichen haben seine Leute die vorgegebenen Hilfsfristen zu 100 Prozent eingehalten. Und es soll noch besser werden: Zwei Einsatzstellen, bei denen die Schutzziele nicht erreicht wurden, lagen in dem Gebiet, das abgedeckt ist, wenn Mitte Juli der neue Tagesalarmstandort bei der Firma Kampf in Mühlen eingeweiht wird.
Starker Mitgliederzuwachs in den Löschzügen der Wiehler Feuerwehr
Die Leistungsfähigkeit der ehrenamtlichen Wehr hängt an ihrer Personalstärke. Jens Schmidt berichtete, dass es in der Stadt Wiehl derzeit mit 252 Feuerwehrleuten so viele aktive Kräfte gibt wie noch nie. Dazu kommen 41 sogenannte „Tagesalarmer“, die in Wiehl beruflich tätig sind und von ihren Arbeitgebern und Heimateinheiten zur Verfügung gestellt werden. Der Zuwachs von mehr als 30 Prozent in den vergangenen zehn Jahren habe einen guten Grund, sagte Schmidt den versammelten Kameradinnen und Kameraden: „Das liegt an Euch!“ Neue Leute kämen nur dann zur Feuerwehr, wenn sie wissen, dass dort ein motivierender Teamgeist herrsche.
Zu Beginn der Sitzung hatten sich die Feuerwehrleute dafür ausgesprochen, dass Daniel Noss weitere sechs Jahre stellvertretender Leiter der Wiehler Feuerwehr bleibt. Noss ist für die Ausbildung zuständig und berichtete, dass die Wiehler Kameradinnen und Kameraden neben Einsätzen und Übungen auch viel Zeit in die Ausbildung investiert haben: 177 Teilnehmer haben zusammen 4403 Ausbildungsstunden absolviert.
Grußworte gab es von Vizebürgermeister Sören Teichmann, dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Frank Hartkopf und Kreisdirektor Klaus Grootens. Die Redner waren sich einig im Lob für den uneigennützigen Einsatz der ehrenamtlichen Feuerwehrleute, aber auch in zwei Sachfragen: Zum einen ist man froh, dass die Notfalleinrichtungen auf Stromausfälle und Gasmangel vorbereitet waren, auch wenn es zumindest im zurückliegenden Winter nicht dazu kam.
Das andere Thema wird Oberberg auf jeden Fall wieder beschäftigen: die Folgen des Klimawandels in Form von Waldbränden und Hochwassern. Bei der Beschaffung von Spezialfahrzeugen und Ausrüstung für diese Einsätze wollen sich Kreis und Nachbarkommunen abstimmen. Und doch komme es vor allem auf die Menschen an, merkte Kreisdirektor Grootens an: „Eine aktuelle Studie hat ausgerechnet, dass man in NRW jährlich 19 Milliarden Euro aufbringen müsste, um alle Ehrenamtler mit dem Mindestlohn zu bezahlen – das könnten sich die Kommunen nicht leisten.“
Ehrungen auf der Wiehler Jahresdienstbesprechung
Bei der Jahresdienstbesprechung gratulierte Wehrführer Jens Schmidt zu Beförderungen oder der Ernennung zu bestimmten Ämtern und zeichnete Jugendfeuerleute mit dem Leistungsabzeichen „Jugendflamme“ aus.
Zudem ehrte er langjährige Mitglieder: 10 Jahre dabei sind: André Becher, Philip Burbach, Andreas Enke, Tobias Frede, David Leonard Hamacher, Dennis Huber, Yannik Müller, Nico Parfenowa, Maik Schemmel, Tim Schmidt und René Völker; 25 Jahre: Sven Marques Barracho, André Melcher, Mark Pausch, Andrea Ruland und Sebastian Schmidt; 40 Jahre: José Luis de la Rosa y Cantero, Axel Hoffmann, Hartmut Knauf, Jens Schmidt und Dirk Schweitzer; 50 Jahre: Hardo Müller, Karl-Heinz Pflitsch und Günter Stüwe; 60 Jahre: Dieter Kolpe und Horst Rau.