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BerufsorientierungWiehler Schüler lernten Berufe ganz praktisch kennen

Lesezeit 3 Minuten
Junge Leute arbeiten an einer technischen Apparatur, Lehrer und Offizielle stehen dahinter.

Ausbildungsbetriebe wie die BPW Bergische Achsen ließen ihre Azubis an den Stationen mit den Schülern arbeiten.

Beim Berufswahlparcours der Bielsteiner Sekundarschule stellten die Unternehmen ihre Ausbildungswege mit praktischen Übungen vor. Die Ausbildung übernahmen Azubis.

Probieren geht über Studieren. Matthias Seibel ist technischer Ausbilder beim Wiehler Traditionsunternehmen BPW Bergische Achsen und schätzt darum das Format des Bielsteiner Berufswahlparcours: „Der direkte Kontakt zu den Schulen und den Schülern ist sehr wichtig. Anders als bei Berufs- oder Ausbildungsmessen können wir uns hier Zeit lassen, mit den Schülern auch praktisch zu arbeiten.“ An vier Stationen beschäftigen sich die Schüler, unterstützt von den BPW-Azubis mit Mechanik, Elektronik und Zerspanung.

Seibel und Kollege Robin Radecke waren zusammen mit einigen ihrer Auszubildenden aus dem technischen Bereich zu Gast beim Berufswahlparcours in der Aula der TOB Sekundarschule in Wiehl-Bielstein. Die Oberbergische Koordinierungsstelle Ausbildung (OK Ausbildung) gab 240 Schülern der Klassen 8 und 9 Gelegenheit, die Menschen hinter den Unternehmen und deren Arbeit kennen zu lernen.

15 Unternehmen zu Gast in der Bielsteiner Sekundarschule

BPW ist einer von 15 Betrieben an diesem Tag. Eine gute Auswahl, findet Ausbilder Seibel: „Mir gefällt die überschaubare Anzahl an Unternehmen, die zugleich eine große Bandbreite der oberbergischen Unternehmenslandschaft repräsentiert.“   Auch bei der BPW Bergische Achsen gingen die Bewerberzahlen für Ausbildungsplätze zurück, erläutert der technische Ausbilder im Bereich Industriemechanik. Aber noch sei man beim Thema Nachwuchs gut aufgestellt. „Wir stellen jährlich 30 bis 40 neue Auszubildende ein, so dass wir meistens zwischen 90 und 120 Auszubildende gleichzeitig im Betrieb haben.“

Auch Maik Hensel, Inhaber und Geschäftsführer des Malerbetriebs Bondke in Gummersbach, zeigte sich von der Veranstaltung begeistert. „Die Hemmschwelle der Schüler, mit den Unternehmen in Kontakt zu treten, ist bei solchen Aktionen einfach sehr viel niedriger.“

Bielsteiner Angebot gibt es seit zehn Jahren

Hensel: „Die Schüler haben heute genug Zeit, sich alles in Ruhe anzuschauen, mit uns ins Gespräch zu kommen und sich auszuprobieren.“ Er ist ebenfalls nicht allein gekommen, denn er weiß, dass es den Schülern   im Gespräch mit den Azubis leichter fällt, sich zu informieren, weil sie mit den kaum älteren Experten auf Augenhöhe kommunizieren.

Der Berufswahlparcours findet jährlich seit Gründung der Sekundarschule vor zehn Jahren statt. Die Schule sieht sich nicht nur im Namenskürzel TOB der technisch orientierten Bildung besonders verpflichtet. Vertreten waren 15 regionale Unternehmen aus den Bereichen Automotive, Metallverarbeitung, aus Gesundheitswesen, Verwaltung, Gestaltung und Handwerk.

Wilfried Holberg, Vorstandsvorsitzender von „OK Ausbildung“, erläutert, dass es Ziel des Parcours sei, Berufe erlebbar zu machen, sodass die Schüler selbst herausfinden können, welchen Weg sie nach der Schule einschlagen wollen. OK-Mitarbeiterin Susanne Reissner berichtet von Aha-Erlebnissen: „Im direkten Kontakt mit den Unternehmen können sich die Schüler darüber informieren, welche Möglichkeiten sie nach einer erfolgreichen dualen Ausbildung haben. Manchmal ist ihnen gar nicht bewusst, welche unterschiedlichen Wege sie dann einschlagen können.“