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Neues WohnenPläne für das Quartier am Wiehlpark werden konkreter

Lesezeit 2 Minuten
Auf dem Wiehlpark-Gelände ist ein Kanal zu sehen, dahinter eine Gewerbebrache.

Der neue Kanal im Wiehlpark kann Wasser aufnehmen. Bei Starkregen kann es dennoch zu Überschwemmungen kommen. Das muss bei der Bebauung des Pro-Markt-Geländes beachtet werden.

Am Rande des Wiehler Parks soll die Gewerbebrache mit dem früheren Pro Markt in ein Vorzeigewohnviertel verwandelt werden.

Am 1. Juli soll der runderneuerte Wiehlpark für die Öffentlichkeit freigegeben werden. Ein noch ausstehendes Vorhaben am Rand dieses grünen Prunkstücks der Stadtentwicklung wird dann deutlich ins Auge fallen: das Pro-Markt-Gelände am Südrand des Parks. Hinter den Kulissen wird seit Monaten daran gearbeitet, die Gewerbebrache in ein Vorzeigewohnviertel namens „Seequartier“ zu verwandeln. Mehr als 100 Wohneinheiten sollen dort entstehen.

Kompakte Bebauung, großzügige Begrünung und moderne Mobilität

Bürgermeister Ulrich Stücker ist es bekanntlich gelungen, das Projekt für den C-Status der Regionale 2025 zu qualifizieren, womit die Aussicht auf Fördermittel verbunden ist. Zudem hat er es in ein Programm des interkommunalen Vereins „Region Köln/Bonn“ eingebracht: Das Wiehler Seequartier ist eines von vier „Reallaboren“, in denen die sogenannte „dreifache Innenentwicklung“ erprobt werden soll. Es gilt eine kompakte Bebauung, eine großzügige Begrünung und eine moderne Mobilität zu vereinbaren.

Seit einigen Wochen liegt das Papier vor, in dem die Handlungsempfehlungen zusammengefasst sind, die in zwei Expertenworkshops erarbeitet wurden. Dieses Konzept wird nun der Politik vorgestellt.

Auf der grünen Wiese wäre solch eine Bebauung heute nicht mehr möglich.
Ulrich Stücker, Wiehls Bürgermeister

Bürgermeister Stücker würde gern im kommenden Jahr auf Privatinvestoren zugehen, die das Vorhaben gemäß den konkreten Vorgaben einer Konzeptvergabe realisieren sollen. Zuvor müssen noch planungsrechtliche Hürden genommen werden, und dabei liegt Fluch und Segen in der Tatsache, dass das Gelände im Überschwemmungsgebiet der Wiehlaue liegt.

Auf solchen Flächen gelte eigentlich ein generelles Bauverbot, sagt der Bürgermeister. Da bei der bisher geleisteten Konzeptarbeit aber die Untere Wasserbehörde der Kreisverwaltung mit am Tisch saß und jetzt auch die Bezirksregierung frühzeitig ins Boot geholt wird, ist er zuversichtlich, dass in Wiehl eine Bebauung entstehen darf, die exemplarisch vorführt, was möglich ist.

Hochwasserproblem beeinflusst die Planungen

Das Hochwasserproblem stellt spätestens seit der Flut vom Juli 2021 im ganzen Bergischen Land und darüber hinaus eine Herausforderung für die Stadtentwicklung dar. „Das ist eine Diskussion, die alle führen müssen“, sagt Stücker. „Auf der grünen Wiese wäre solch eine Bebauung heute nicht mehr möglich. Hier aber, mitten in der Stadt, ist es gerade im Sinne der Nachhaltigkeit geboten.“

Das von der Stadt beauftragte Planungsbüro Must hat eine Zweigstelle in Amsterdam und bei niederländischen Projekten Erfahrung mit hochwassergefährdeten Siedlungen gesammelt.

Das Konzept skizziert mehrere Möglichkeiten, die Häuser wasserfest zu machen, etwa durch Ständerbauweise. Mulden und Retentionsflächen können Starkregen speichern, Radwege als Notkanäle die Wassermassen ableiten. Mit dem Seequartier hätte die Stadt dann neben dem gleichnamigen Schwimmbad gleichsam eine zweite „Wiehler Wasser-Welt“.